In Eimke testen Forscher Lithiumgewinnung aus 3.800 Meter Tiefe – mit positiven Ergebnissen.
In der Lüneburger Heide läuft derzeit ein Pilotprojekt zur umweltverträglichen Lithiumgewinnung. Bis Ende Mai wird nahe Eimke in Niedersachsen heißes Thermalwasser aus einer Tiefe von 3.800 Metern gefördert und in einer Extraktionsanlage aufbereitet. Die Forscher des Projekts „Li+Fluids“ untersuchen verschiedene Verfahren zur Gewinnung des für E-Auto-Batterien wichtigen Rohstoffs.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die das Vorhaben leitet, verwendet dabei eine frühere Bohrstelle aus der Gasexploration. Das 150 Grad heiße Tiefenwasser enthält laut BGR rund 190 Milligramm Lithium pro Liter – Ziel ist eine Extraktionsrate von mindestens 70 Prozent.
„Die Frage ist, extrahiere ich mehr Lithium in kurzer Zeit oder wenn ich es länger in Kontakt mit einem Ionensieb bringe?“, sagte Projektleiter André Stechern bei einem Ortstermin. Derzeit werden verschiedene Methoden getestet, als vielversprechend gilt ein Aluminium-basiertes Sieb.
Die in Deutschland gewinnbare Menge werde den Bedarf laut BGR nicht vollständig decken können. In Kombination mit Recycling könne sie jedoch dazu beitragen, die Abhängigkeit von Importen aus Australien, Chile und China zu verringern.
Laut BGR könnte die weltweite Lithium-Nachfrage bis 2030 das dreifache der derzeitigen Produktionskapazitäten erreichen. Das Potenzial zur Förderung in Norddeutschland – von der Ems bis nach Rostock – wird als vielversprechend eingeschätzt.