iLCD-Simulator
Die Software wird stetig weiterentwickelt und ist aktuell in der Version 3.0 verfügbar. Jüngstes Feature ist der Simulator (Bild 1). Er testet Projekte, ohne ein physisch vorhandenes Panel vor sich zu haben. Zur Wahl stehen alle aktuell erhältlichen iLCD-Panels. Die Simulation verhält sich wie ein physisch vorhandenes Panel – mit allen Interfaces, Inputs und Outputs. Im Menüfenster des Simulators wählt der Anwender u. a. den iLCD-Typ aus, testet die Ein- und Ausgänge und rebootet das Display. Die Statuszeile zeigt den aktuellen Zustand der aktiven digitalen Outputs, der Relais- und PWM-Ausgänge an und gibt die Displayhelligkeit wieder. Die Computer-Maus betätigt wie gewohnt die Touchfelder. Für die Simulation eines Displays sind keine Vorarbeiten zu leisten. Ein Projekt, das im Simulator läuft, kann unverändert in die iLCD-Hardware geladen werden und umgekehrt.
Der Simulator testet die Funktion und das Aussehen des grafischen User-Interfaces, bevor ein Prototyp existiert. Diese frühzeitige Evaluation des User-Interfaces verkürzt den Entwicklungsprozess. Auch noch in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien ist die Simulation eines Displays hilfreich, da Änderungen rasch auf das virtuelle Panel übertragen und dort getestet werden.
Nach der Simulation wird das Projekt auf dem physischen iLCD gespeichert. Anschließend wird die Hardware angeschlossen und die Mensch-Maschine-Schnittstelle unter realen Bedingungen getestet. Die erhaltene Projektdatei wird anschließend für die Serie freigegeben und verteilt. Jedes iLCD-Modell hat Evaluation-Kits. Sie enthalten neben dem Evaluation-Board (inklusive herausgeführter Anschlüsse), sämtliche erforderlichen Hardware- und Softwarekomponenten, die zum Programmieren und Testen eines iLCD-Projekts benötigt werden.
Üblicherweise erstellt ein Designer im Vorfeld Screen-Layouts, z. B. mit Photoshop. Die erstellten Grafiken werden u. a. als PNG-Datei exportiert und in den iLCD Manager XE importiert. Werden die variablen Texte des Layouts nicht in ausreichender Qualität in das intelligente Display eingefügt, beeinflusst dies das Erscheinungsbild negativ. Doch »Font-Anti-Aliasing« verhindert dies (Bild 2): Ohne Anti-Aliasing werden die zum Zeichen gehörigen Pixel in einer Farbe (der Schriftfarbe) dargestellt. Dies führt häufig zu ausgefransten Buchstabenränder.
Font-Anti-Aliasing
Der Glättungsalgorithmus erzeugt ein besseres Schriftbild. Die Pixel der Buchstabenränder werden teilweise in Farbzwischenwerten angezeigt. Die Anzahl dieser Alphawert-Stufen lässt sich mit der Bitanzahl pro Pixel konfigurieren. Der iLCD Manager XE hat drei Glättungsalgorithmen, die sich Schriftgröße und Font unterscheiden.
Robustheit ohne Betriebssystem
iLCDs haben kein Betriebssystem, sondern eine stabile Firmware. Nach dem Einschalten ist das Touchpanel sofort voll funktionsfähig – es benötigt keine Bootzeit.
Besonders bei kritischen Anwendungen sind intelligente Displays eine Alternative zu Panel-PCs. Das Versagen eines User-Interfaces kann den Stillstand teuerer Maschinen verursachen oder zumindest Prozessschritte negativ beeinflussen.
Die grafische Benutzerschnittstelle visualisiert Zustände und erlaubt es, in Vorgänge aktiv einzugreifen. Die iLCDs interagieren mittels resistivem oder kapazitivem Multitouchpanel (bis zu fünf Touchpoints gleichzeitig). Die Technik »Projected Capacitive Touch« (PCAP) ist vor allem geeignet für raue Umgebungen oder dort, wo häufiges Reinigen und Desinfizieren erforderlich ist.