Daneben gibt es Displays mit originalen quadratischen oder runden Abmessungen. Kleine Displays dieser Art verwenden einen Single-Chip-TFT-Controller, der als Chip-on-Glass auf dem Panel integriert ist. Er vereint die Funktionen von Timing-Controller, Treiber für Zeilen und Spalten, manche auch den Frame-Buffer. Die Host-Schnittstelle rechnet nicht mit einer PC-Umgebung, sondern mit einem Arm-Controller oder einem anderen Mikrocontroller. Neben MIPI lässt sich das Display über SPI oder einen CPU-Bus mit Daten befüllen. Zur Entlastung des System-Controllers lässt sich die Farbtiefe von 24 Bits auf 16 Bits reduzieren.
Single-Chip-Displays sind in Diagonalen bis zu 5 Zoll und einer Auflösung bis 720 × 720 gebräuchlich. Das 26,5-Zoll-Display von LG Display bietet mit 1920 × 1920 eine hohe Auflösung im quadratischen Format und wird über LVDS angebunden. Ein Seitenverhältnis von 3:2 haben Displays, die in Tablet-Computern wie dem Apple iPad eingesetzt werden.
Smart-Watches oder Fitness-Uhren verwenden runde Displays. Hier werden die Ansteuerleitungen für Zeilen und Spalten am Rand des Sichtbereichs geführt. Beim in Bild 4 gezeigten Display liegt der Treiber als Single-Chip-Lösung am unteren Ende des Glases, sodass das Gehäuse entsprechend geformt sein muss.
Geschnittene Displays lassen sich dort einsetzen, wo hauptsächlich Informationen im Textformat ausgegeben werden müssen, zum Beispiel bei einer Haltestellen-Anzeige, einer Sitzplatzreservierung, einem Linienplan oder einem variablem Wegweiser im Konferenzgebäude.
Das quadratische 26,5-Zoll-Display von LG Display eignet sich gut für die Darstellung von Messwerten von Systemen wie Radar oder Sonar, die eine kreisförmige Abdeckung bieten (Bild 5). Kleine quadratische Displays passen in Schalterdosen in der Hausautomatisierung.
Runde Displays finden auch Einsatz in der Industrie als intelligente Rundinstrumente, die Messwerte nicht nur aufnehmen und anzeigen, sondern auch an den Leitstand weiter übermitteln. Mit ihnen lässt sich lokal nicht nur ein Messwert, sondern auch ein Trend oder eine Warnfunktion anzeigen, die dem Mitarbeiter vor Ort wertvolle Zusatzinformationen liefert.
Im Porträtformat finden schlanke Displays dort Verwendung, wo lange Listen ausgegeben oder der Platz an einem Getränkeautomaten (Bild 6) oder einer Aufzugsteuerung genutzt werden soll. Mit einem Touchscreen versehen, bieten sie dem Kunden einen Mehrwert, indem sie etwa beim Getränkeautomaten weitere Informationen zum gewählten Produkt geben oder Alternativen anzeigen.
Eine besondere Lösung kann mit dem Electronic Shelf Label Display von LG Display (Bild 7) realisiert werden. Der Touchscreen in In-Cell-Technik ist als integraler Bestandteil des Displays ausgeführt und befindet sich innerhalb der TFT-Zelle. Der Treiber-IC bedient sowohl Display als auch Touchscreen, ohne dass es zu wechselseitigen Beeinflussungen kommt. Mit nur 48 mm Höhe ist das Display schlank genug, um eine herkömmliche Beschriftung des Regals zu ersetzen. Auch für Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Spülmaschine und Herd ist dieses zeilenförmige Display geeignet.
Displays mit Sonderformaten werden bei beengten Platzverhältnissen eingesetzt oder wenn der Inhalt ein bestimmtes Format vorgibt. Größere Displays lassen sich durch Zuschneiden herstellen, während kleinere bereits mit Sonderabmessungen gefertigt werden.
In Kombination mit einem Touchscreen ermöglicht ein Display eine neue Benutzerschnittstelle: Interaktivität macht das Endprodukt für den Anwender vielseitiger einsetzbar und für den Endnutzer attraktiver. Dem Designer steht dabei eine große Vielfalt an Displays mit Sonderformaten zur Auswahl. (kv)