Prüf- und Testtechnik

Chips testen sich selbst

25. August 2011, 7:40 Uhr | Wolfgang Hascher
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Was der Standard 1687 genau kann

Worum geht es bei 1687 genau?

Wenzel: "Der 1687-Standard-Entwurf ist eine technologiegetriebene Initiative, die auch wir unterstützen. Dabei geht es darum, Test-und Messtechnik-IPs in das Silizium fest zu integrieren, entweder als Hardware-Implementation oder, bei FPGAs, in Form von Software-IP, die die Funktion des FPGA je nach Test-Bedarf ändert. Im Standard 1687 soll dann standardisiert werden, wie man diese internen Funktionen ansteuert und die Ergebnisse nach außen bringt. Ganz speziell für den FPGA-Sektor wollen wir selbst mit Partnern am IP-Design für Embedded Instruments mitarbeiten. Alle diese IP-Elemente, ob in Hard- oder Software, müssen natürlich standardisiert sein, denn sonst nützen Sie sehr wenig als eigentlich sehr gute Ergänzung zum Boundary-Scan-Standard 1149.1.

In der Praxis ist es letztlich wichtig, dass ein Entwickler mit den 1687-Routinen herausfinden kann, ob der Chip korrekt funktioniert. Letztlich kann das interne Prinzip entweder eine eingebettete IP-Routine sein, die nur eine Gut-/Schlecht-Aussage liefert, es kann aber auch eine von außen mit bestimmten im Standard offen gelegten Funktionen ansteuerbare IP-Funktion sein, die mehr an Detailinformationen, beispielsweise über die Signalqualität, erfasst und nach außen gibt. Ein Beispiel für diese Funktion in den Xilinx-FPGAs ist deren "Chip Scope", die aber keine allgemein und offen verfügbare Funktion darstellt."

Wie stehen Sie bei Göpel zu diesem Standard?

Wenzel: "Aus dem traditionellen Boundary-Scan-Standard 1149.1 haben wir sehr gute Erfahrung mit Standards allgemein gemacht, die Entwicklung geht also mit 1687 durchaus in einer positiven Richtung weiter und ich bin darüber froh, weil damit ein technologieförderlicher Wettbewerb im Markt entsteht und auch durch die Standardisierung mehrere Anbieter sich neuen Verfahren widmen."

Was wird denn in IEEE 1687 eigentlich standardisiert?

Wenzel: "Derzeit geht man davon aus, dass nur die Protokoll-Routinen standardisiert werden, die die in den Chips vorhandenen IPs ansprechen bzw. sie abfragen, und zwar über die bestehende TAP-Schnittstelle des BScan- Standards 1149. Es wird zum Beispiel sehr einfache Instrumente unter TAP-Kontrolle geben, aber auch komplexere Instrumente oder Test-Prozesse, die komplett intern ablaufen, und die von außen her nur angestoßen bzw. deren Ergebnisse von außen her abgefragt werden. Dazu wird es vor allem spezielle Varianten von Beschreibungssprachen geben müssen."


  1. Chips testen sich selbst
  2. Was der Standard 1687 genau kann
  3. Generelle Entwicklung im Test- und Boundary-Scan-Markt
  4. Weitere Entwicklung bei Embedded Instruments - derenPluspunkite

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