Die für die Sensoren nötige Auswerteelektronik sollte aus Kostengründen auch aus gedruckter Elektronik bestehen, die mit auf demselben Substrat sitzt. Erste CNT-Transistoren sind bereits funktionsfähig. Die Leiterbahnen dazwischen werden zweckmäßigerweise aus Silber hergestellt. Die Strukturen sind hier sehr viel größer als in der normalen Mikroelektronik. Für Anwendungen, wo Miniaturisierung nicht so wichtig ist, sondern nur niedrige Kosten und schnelle Herstellbarkeit in großen Stückzahlen, spielt das keine große Rolle. Denkbar wäre auch eine Integration zusammen mit eventuell ebenfalls gedruckten Energy Harvestern; dies würde autarke Systeme ermöglichen. Bei Integration zusammen mit gedruckten Antennen wären Funksensornetzwerke realisierbar.
FETs sind herstellbar durch Sprühen von leitfähigen Polymeren und CNT-Filmen als leitfähige Materialien. Es wurde bereits eine gute Reproduzierbarkeit über große Flächen erreicht. Sie stellen keine Konkurrenz zu CMOS dar, obwohl Hochfrequenz-Eignung in nächster Zukunft erreicht werden dürfte. Dies eröffnet ganz neue Perspektiven für extrem billige Elektronik.
Außer Kohlenstoff-Nanoröhrchen sind mit der von Lugli entwickelten Technik auch viele andere Materialien auf Substrate aufsprühbar: insbesondere Silber-Nanodrähte, mit denen sich ebenfalls transparente leitfähige Schichten bilden lassen. Deren Widerstand ist sehr viel niedriger als der von CNTs, aber immer noch hoch genug, um großflächige Heizelemente zu ermöglichen, etwa auf Auto-Windschutzscheiben, Rotorblättern von Windgeneratoren oder Flugzeug-Tragflächen zwecks Enteisung. Auf den nächsten einschlägigen Fachkongressen wird noch viel in dieser Richtung zu erfahren sein.
Literatur
[1] Institut für Nanoelektronik, TU München, www.nano.ei.tum.de
[2] Elektronik 2014, Nr. 21, S. 27
[3] Elektronik 2016, Nr. 3, S. 95
[4] Organic Bioelectronics: orgbio.eu
[5] Olimpia-Projekt: www.olimpiaproject.eu