Komponenten für Beatmungsgeräte

Coronavirus treibt Nachfrage in die Höhe

20. März 2020, 11:30 Uhr | Markus Haller
Sensirion ist einer der großen Zulieferer für medizintechnische Sensoren.
Der Schweizer Hersteller Sensirion ist einer der großen Zulieferer für medizintechnische Sensoren.
© Sensirion

Sensorik für Beatmungsgeräte werden derzeit stark nachgefragt. Bisher ist die Lieferkette stabil, meldet der Schweizer Zulieferer Sensirion.

Durch die Ausbreitung des Coronavirus wird die Lieferkette für Medizintechnik strapaziert. »Während dieser herausfordernden Situation hat die Nachfrage aus Ländern wie der Schweiz, den USA, China, Grossbritannien, Deutschland und auch aus Ozeanien nach unseren medizinischen Durchflusssensoren stark zugenommen«, sagt Andrea Orzati, Vice President Sales vom Schweizer Hersteller Sensirion. Bisher konnten alle Liefertermine eingehalten werden. »Dank dem außerordentlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden und der vorausschauenden Planung unseres Einkaufs«.

Die Sensoren werden zur Fluss- und Volumenmessung für Atemluftmessungen in der Anästhesie und der intensivmedizinischen Behandlung eingesetzt. Eine Prognose über die Stabilität der Lieferkette gab es von Seiten des Unternehmens nicht, aber man arbeite an einer neuen Generation von Durchflusssensoren, die auf rasche Fertigung in hohen Stückzahlen und einfache Integration in Beatmungsgeräte ausgelegt werde. Man wolle die Beatmungsgerätehersteller in die Lage versetzen, möglichst schnell genügend Geräte herstellen zu können.

Bundesregierung vergibt Großauftrag für Beatmungsgeräte

In Deutschland ist das börsennotierte Unternehmen Dräger einer der großen Hersteller von Beatmungsgeräten. Von der Bundesregierung erhielt es einen Auftrag über 10.000 Geräte. Die Abwicklung wird sich laut Dräger über das gesamte Jahr erstrecken. Die Produktion befindet sich in Lübeck, die Lieferkette erstreckt sich weltweit und Engpässe können daher laut Unternehmen »nicht völlig ausgeschlossen werden«. Medizintechnikhersteller fahren ihre Produktion herauf, teilweise um bis zu 50 % wie beim mittelständischen Hersteller für Atemschutzmasken Moldex bei Stuttgart. Möglich sei die hohe Produktionssteigerung nur, »weil die Mitarbeiter mitgezogen haben«, meint Geschäftsführer Torben Skov.

Um Mitarbeiter zu schützen, werden erweiterte Schutz- und Hygienevorschriften umgesetzt. Sie stellen für Unternehmen zunächst einen zusätzlichen Arbeitsaufwand dar und senken die Produktivität. Bei Sensirion wurde dieser Effekt kompensiert. Laut Geschäftsführer Marc von Waldkirch habe man die Produktion für medizintechnische Sensoren weiter steigern können.


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