MEMS-Sensoren sind aus der Automobil-Elektronik nicht mehr wegzudenken

Sensorik für ESP-Systeme und elektrische Servolenkungen

10. Januar 2011, 16:05 Uhr | Nicole Wörner
Einachsiger Drehratensensor, kombiniert mit zweiachsigem, linearem Beschleunigungssensor: der SMI540 von Bosch
© Bosch

Bosch stellt zwei Neuheiten zum Thema Kfz-Sensorik vor: zum einen den für SP-Systeme ausgelegten 3D-MEMS-Sensor SMI540, der im kleinen SOIC16w-Gehäuse zwei Sensorelemente vereint und damit gleichzeitig die Drehrate und Beschleunigung misst, zum anderen den für elektrische Servolenkungen konzipieren Drehmomentsensor TSS.

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Neue Entwicklungsperspektiven für das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP eröffnet der erste mikromechanische Inertialsensor SMI540 von Bosch im SOIC16w-Gehäuse (10,3 x 10,3 x 2,65 mm). Der 3D-Sensor überwacht zu­gleich drei Bewegungsachsen ei­nes Fahrzeugs – zwei Beschleuni­gungs- oder Neigungsachsen und eine Drehachse. Zwei der drei Sensorsignale im SMI540 liefern für das ESP-System relevante In­formationen: die Drehrate und die Querbeschleunigung. Das verblei­bende dritte Sensorsignal wird vom ESP normalerweise nicht ge­nutzt. Es misst die Beschleuni­gung oder Neigung eines Fahr­zeugs in Fahrtrichtung. Seine In­formationen können Entwickler beispielsweise für die Anfahrhilfe am Berg nutzen oder auch für Spritsparfunktionen in Automobi­len mit Automatikgetrieben. Denn auf die spritsparende »N«-Stellung ließe sich schon beim Ampelstopp automatisch schalten, vorausge­setzt – jetzt kommt der Neigungs­sensor ins Spiel – das Fahrzeug steht waagerecht und kann so nicht ungewollt ins Rollen kom­men.

Der SMI540 bedient traditio­nelle ESP-Konzepte mit separatem Sensorgerät im Fahrzeuginnen­raum ebenso wie neue und kos­tengünstigere Ansätze. So entfällt z.B. beim Bosch-Airbagkonzept ABplus das Sensorgerät zur ESP-Regelung: Der Inertialsensor wird in diesem Fall direkt in das Air­bag-Steuergerät integriert. Ebenso passt der neue Sensor zum Alter­nativkonzept einer zentralen Sen­soreinheit DCU (Domain Control Unit). Sie integriert mehrere Sen­sorfunktionen eines Fahrzeugs und gibt die Messwerte an die zu­ständige Bordelektronik weiter. Der SMI540 hat eine SPI-Digital­schnittstelle mit zwei gängigen Protokollen und führt einen stän­digen internen Selbsttest des Drehratensensorelements durch. Muster des neuen Sensors sind bereits zu beziehen.


  1. Sensorik für ESP-Systeme und elektrische Servolenkungen
  2. Schlüsselelement für elektrische Servolenkungen
  3. MEMS-Sensoren in ESP-Systemen

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