Laser finden immer mehr Einsatzbereiche – und mit ihnen die optischen Messgeräte

Optische Technologien beflügeln die Messtechnik

8. Juli 2011, 16:04 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Spektralanalyse in der Telekommunikation

Ein weiteres interessantes Einsatzgebiet für die Spektralanalyse ist die Überprüfung und Justage von Telekommunikationslasern. Vor allem bei der Übertragung in engen Kanalrastern, aber auch im Bereich FTTH (Fiber to the home) werden mehrere Wellenlängen auf einer Faser übertragen. FTTH schafft für die Datenübertragung im Business- und Privatbereich endgültig den Durchbruch zu höheren Bandbreiten. In einigen asiatischen Ländern wie Japan, in denen bereits heute mehr als 35 Prozent der Haushalte mit FTTH oder FTTB (Fiber to the building) versorgt sind, kommen auch in diesem Bereich Wellenlängenmultiplexsysteme zum Einsatz (CWDM – Coarse WDM).

FTTH-Messungen mit dem OTDR AQ1200 von Yokogawa
FTTH-Messungen mit dem OTDR AQ1200 von Yokogawa

Solche – künftig auch im europäischen Raum einsetzbaren – Übertragungssysteme stellen ganz besondere Anforderungen an die Fasermesstechnik: »In den am häufigsten eingesetzten so genannten PON (Passiv Optischen Netzen) werden die Leitungen zu den Endanschlusspunkten komplett passiv geführt«, führt der Experte aus. »Hauptleitungen werden über einfache Schmelzkoppler bzw. Splitter in je gleichen Verhältnissen aufgeteilt und so zu den Haushalten geführt. Dabei kommen je nach Teilungsverhältnis bzw. Kaskadierung der Aufteilungen theoretisch bis zu 18 dB, praktisch sogar über 20 dB Einfügedämpfung zustande. Bei solch passiven Netzen ist aber auch der Einfluss einer Störung in der Zuleitung bis zum ersten Splitter für alle gleich. Das bedeutet, dass bis zu 64 Teilnehmer von einem Kabelbruch bzw. einem Laser-Ausfall gleichermaßen betroffen sind. Gleiches gilt für Störsignale. Wird ein zusätzliches Lasersignal eingekoppelt, so wird dieses Signal Auswirkung auf jeden Teilnehmeranschluss haben. Dies ist solange unerheblich, wie das eingestrahlte Signal fernab der Nutzwellenlängen liegt.«

Bei der Erweiterung solcher Netze bzw. beim Hinzufügen weiterer Teilnehmer sind die hinzugefügten Netzabschnitte per OTDR-Messung zu prüfen. Klassische OTDR messen Singlemode-Fasern bei 1310/1550 oder 1625 nm mit einem relativ breitbandigen, mehrmodigen FP-Laser. In zukünftigen CWDM-Netzen würde nach Latzels Überzeugung eine mit solchen Lasern ausgeführte OTDR-Messung das obere Wellenlängenband über eine Breite von 60 nm und mehr stören, also bis zu drei optische Kanäle unterbrechen bzw. mit diesen interferieren. »Speziell für diese Zwecke entworfene OTDR nutzen schmalbandige einmodige DFB-Laser, die so ausgewählt werden, dass sie oberhalb des Nutzbandes abstrahlen«, so Latzel. »In der ITU-L66 ist dazu das Band um 1650 nm vorgesehen. Wird mit einem solchen Laser in das PON gemessen, so wird dieses Licht zwar auch über die gesamte Netzaufteilung verteilt, aber diese Verteilung bleibt letztendlich wirkungslos auf die Datenübertragung im FTTH-Netz, weil das 1650-nm-Signal mit keinerlei Nutzsignal überlagert wird.« Yokogawa adressiert diese Anforderung mit dem OTDR AQ1200, mit dem Anwender FTTH-Netze in Betrieb beurteilen können, ohne Übertragungen auf dem Netz zu stören.


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