Messtechnik

LeCroy-Übernahme: keine Struktur- und Produkt-Veränderung

30. Mai 2012, 11:01 Uhr | Wolfgang Hascher
Die 65-GHz-Scopes von LeCroy könnten sich durch die Teledyne-Übernahme rasch im Sinne höherer Frequenzen und Abtastraten weiterentwickeln.
© LeCroy

Wie berichtet übernimmt der hauptsächlich im gehobenen Software-, Messtechnik- und Industrie- sowie Mil-/Raumfahrtelektronik-Bereich tätige Konzern Teledyne den Scope- und Analysator-Hersteller LeCroy. Bezüglich Personal, Vertrieb und Produktspektrum soll jedoch durch die Übernahme nichts verändert werden.

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Gestern wurde die LeCroy-Übernahme durch Teledyne bekannt, große Veränderungen bei LeCroy soll es aber nicht geben. Wie wir von LeCroy erfuhren, bleiben der Personalbestand und die Arbeitsverteilung bei LeCroy ebenso bestehen wie das Produktspektrum - lediglich der LeCroy-CEO Thomas Reslewic bekommt nun einen Chef, dem er zu berichten hat.

Wenn die bislang bei Teledyne gepflegte Tradition auch in diese Übernahme einfließen sollte, was noch nicht feststeht, dann könnte evtl. der Namenszusatz "Teledyne" bei Produkten und der Firmenbezeichnung hinzukommen.

Letztlich ist klar, dass ein gewisser Synergie-Effekt durch die Übernahme eintreten dürfte: Teledyne stärkt sein Portfolio im Bereich der Oszilloskop- und Analysator-Messtechnik um ein Angebots-Spektrum, das (bei den Scopes) neben Tektronix und Agilent zum Spitzen-Trio in diesem Industriesegment zählt. Und: Mit LeCroy kann (was zu vermuten ist) der Aufbau einer hochwertigen Test-Division im Hause Teledyne durchaus rasch und erfolgversprechend gelingen.

Andererseits erhält LeCroy die Möglichkeit, das Know-how von Teledyne ebenso zu nutzen wie dessen weltweite Corporate Identity, die ja im gehobenen Industrieelektronik-Sektor und auch im Mil- sowie Aerospace-Bereich eine sehr gute Reputation hat. Und schließlich dürfte das erklärte Ziel von  LeCroy-CEO Thomas Reslewic sein, möglichst rasch die 100-GHz-Echtzeit-Bandbreiten-Grenze bei den Scopes zu überwinden (derzeit ist man bei 65 GHz), was durch Synergie- und Finanzierungs-Effekte aus dem übernehmenden Konzern in nähere Reichweite rücken sollte.

Für Anwender und Vertrieb sowie für das Produkt-Portfolio von LeCroy ändert sich nach Angaben eines Firmensprechers durch die Übernahme nach heutigem Kenntnisstand überhaupt nichts. Die LeCroy-Aktien sind jedenfalls nach Bekanntwerden der Übernahme um über 50 % nach oben katapultiert worden.


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