Produkt- und Markenschutz mit SARD-Substanz

Lanthanoid-basierte Sicherheitsmarkierung identifiziert Plagiate

15. Februar 2016, 15:06 Uhr | Verena Winkler
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Chemische Eigenschaften, Schlüssel-Schloss und Datenspeicher

Hochsichere Technologie

Alle Mischungen der SARD-Substanz sind toxikologisch unbedenklich und bis Temperaturen ≥ +1700 °C stabil. Die SARD-Verbindung ist unempfindlich gegenüber Säuren, Basen und ionisierender Strahlung. Die Partikelgröße variiert zwischen 1 und 10 µm.

Auch bei der Entwicklung des spezifischen Laser-Messgeräts wurde auf höchste Präzision und Sicherheit geachtet. Das Messgerät besteht u. a. aus:

  • einem Sensor-Messkopf mit optischem Lichtwellenleiter
  • einer oder mehreren peltier-temperaturstabilisierenden Laserquellen inklusive elektronischer, prozessgesteuerter Regelung
  • einem digitalen Präzisionsspektrometer mit CCD-Chip
  • einem Antireflexionsfilter
  • einem Order-Sorting-Filter
  • einem hochauflösenden Grafik-Display mit Controller

Schlüssel-Schloss-Prinzip

Das Schlüssel-Schloss-Prinzip kennt man eigentlich aus der Biochemie. Dort beschreibt es die spezifische Bindung zwischen Substrat und Enzym. Herr Ebert spannt den Bogen zur SARD-Substanz: »Die beiden unabhängigen Emissionsspektren der kundenspezifischen Substanz dienen als Schlüssel. Sie werden von den beiden unabhängigen Lasersystemen des Detektors mit 405 nm und 980 nm angeregt und von 390 nm bis 950 nm mit einer Auflösung von 0,2 nm gemessen. Die Dekodierung erfolgt mit im Gerät gespeicherten, kryptographisch verschlüsselten Informationen. Diese fungieren somit als Schloss«

Das Auslesen und Auswerten der Markierung wird durch das beschriebene Schlüssel-Schloss-Prinzip im Messgerät bewerkstelligt. Es ist ein wesentlicher Bestandteil um die Fälschungssicherheit zu gewährleisten. Nur wenn das Messgerät die richtige Substanz erkannt hat, zeigt ein geschützter Algorithmus die spezifische Information auf dem Display des Detektors an. Diese Methode erlaubt eine fälschungssichere Authentifizierung. Außerdem wird bei der Identifikation der Originalsubstanz das Emissionsspektrum nicht nur nach den Kategorien Pattern, Peak und Single Peak ausgewertet. Vielmehr verfügt der Detektor über eine zusätzliche »Fading« Funktion. Sobald die Laserquelle ausgeschaltet wird, fällt das Signal, das die Substanz aussendet in einer endlichen Zeit in sich zusammen. Mit Fading wird gemessen, wie schnell ein Impuls beim Abschalten der Quelle gegen Null geht oder wie sich das Verhältnis der Signale von zwei unterschiedlichen Peaks zueinander verhält. Auf diese Weise kann geklärt werden, ob es sich um eine Original-SARD-Substanz oder um eine Fälschung handelt.

Moleküle mit Datenspeicher

Daten mit einer Größe von mehreren MB können auf einem Molekül der SARD-Substanz gespeichert werden, das mit 0,2 nm digital gesampelt worden ist. Durch die Existenz dieses Speichers können Produkte oder Regionen durch individuelle Codes unterschieden werden. Die gespeicherten Informationen können nachträglich nicht mehr verändert werden. Sie werden allerdings bei großer Hitze irreversibel zerstört.


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  2. Chemische Eigenschaften, Schlüssel-Schloss und Datenspeicher

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