Wettbewerb für M2M-Kommunikation im Healthcaresektor

Vitaldaten in der Cloud

11. Dezember 2012, 18:22 Uhr | Caspar Grote
Die "M2M Challenge" sucht innovative M2M-Anwendungen, auch in der Medizintechnik

Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) sorgt im Gesundheitssystem für sicheren und effizienten Datenaustausch. Ein Innovationswettbewerb sucht bis zum Jahresende die besten M2M-Lösungen.

Diesen Artikel anhören

Unsere alternde Gesellschaft, der starke Anstieg an Patienten mit nicht übertragbaren Krankheiten und wachsende Gesundheitskosten erhöhen die Nachfrage nach Angeboten in den Bereichen »Ambient Assisted Living« und »Mobile Health«. Vor allem für den Datenaustausch sind neue Lösungen nötig, die benutzerfreundlich, kostengünstig und vor allem sicher sein müssen. Der Innovationswettbewerb »M2M Challenge« zeichnet die besten M2M-Lösungen in verschiedenen Anwendungsbereichen aus, dabei ist Gesundheit eine der Hauptkategorien.

Sicherheit ist bei Gesundheitsanwendungen, die auf Datenkommunikation aufsetzen, einer der entscheidenden Punkte. Ganz gleich welche Art von Vitaldaten übertragen wird: Von größter Bedeutung ist, dass nur die ausgewählten Kontaktpersonen oder bestimmtes Pflegepersonal Zugang zu den Patientendaten haben. Hier bieten M2M-Lösungen viele Vorteile, beispielsweise die »Limmex«-Notfalluhr des Schweizer Telekomanbieters Swisscom. Durch eine integrierte M2M-SIM-Karte hat der Nutzer die Möglichkeit, im Notfall über die Uhr einen Anruf an individuell ausgewählte Personen oder eine professionelle Notrufzentrale auszulösen. Mit ihren sehr kompakten Abmessungen und dem speziell auf tragbare Anwendungen zugeschnittenen GSM/GPRS-Modul »GE865-QUAD« von Telit ermöglicht die Uhr ihrem Träger, überall per Knopfdruck Hilfe zu holen.

»GlucoTelT«, das Blutzuckermess- und Managementsystem von BodyTel für die konstante drahtlose Übertragung von Blutzuckerwerten ist ein weiteres M2M-Anwendungsbeispiel. Die Vitaldaten werden automatisch via Bluetooth zu einem Home-Gateway gesendet, das sie über eine verschlüsselte SSL-Verbindung an eine sichere Online-Datenbank weiterleitet – ohne dass der Patient selbst etwas dazu beitragen muss. Hybride Prozesse mit Sicherheitsalgorithmen sowohl im Gerät als auch in der Cloud garantieren, dass die Daten weder gehacked noch ohne Erlaubnis eingesehen werden können.

Entscheidend ist auch, dass M2M-Lösungen in der Gesundheitsindustrie nationale und internationale Richtlinien einhalten. Ohne die nötigen Zertifizierungen werden selbst die besten Produkte im Markt keinen Erfolg haben. Weil sich diese Zulassungen leichter erlangen lassen, wenn die Komponenten auf international anerkannten Standards basieren, bündeln Verbände wie die »Continua Health Alliance« verschiedene Marktteilnehmer um ein Ökosystem zu etablieren. Dadurch soll echte Interoperabilität zwischen verschiedenen Geräten und Lösungen unterschiedlicher Unternehmen entstehen.

Im Rahmen der »M2M Challenge« können Interessenten ihre Konzepte für innovative M2M-Gesundheitslösungen noch bis zum 31. Dezember 2012 unter www.m2m-challenge.com einreichen. Laut den Organisatoren des Innovationswettbewerbs wird ein internationales Expertengremium die Einreichungen im Hinblick auf Kriterien wie Marktpotenzial, technischer Innovationsgrad und neuartige Nutzung des »Internet of Things« auswerten. Im Februar 2013 werden die Finalisten und Gewinner des Wettbewerbs während der offiziellen Preisverleihung auf dem Mobile-World-Congress in Barcelona bekannt gegeben. Der Gewinner erhält einen Geldpreis im Wert von 5000 US-Dollar, und die Finalisten können ihre Lösungen vor einem großen internationalen Publikum von Vertretern aus Industrie und Medien vorstellen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Medizinelektronik