Die Universitätsmedizin Essen und Siemens Healthineers wollen gemeinsam am Krankenhaus der Zukunft arbeiten. Beide Seiten unterzeichneten einen entsprechenden Partnerschaftsvertrag mit dem Ziel, innovative medizinische Verfahren und Anwendungen in den klinischen Alltag zu überführen.
Unter anderem wird eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Software zur Unterstützung von Entscheidungen im Behandlungspfad erprobt: Der AI-Pathway Companion von Siemens Healthineers. Auf Basis von Datenintegration aus unterschiedlichen klinisch relevanten Datenquellen, wie zum Beispiel medizinischer Bildgebung und In-vitro-Tests, liefert das System Ärzten in interdisziplinären Boards den Behandlungsstatus des jeweiligen Patienten. Er macht - basierend auf medizinischen Leitlinien - Vorschläge für weitere Therapieschritte und begleitet damit den Patienten auf dem Diagnose- und Behandlungspfad.
Zusätzlich möchten die Partner im Bereich der Telemedizin zusammenarbeiten. Patienten mit chronischen Erkrankungen der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems sollen besser zuhause versorgt werden und nur bei medizinischer Notwendigkeit in die Klinik fahren müssen. Auch die bessere Nutzung von klinischen Geräten wie Ultraschallsystemen ist Gegenstand der Zusammenarbeit. Ärzten und Personal soll es erleichtert werden, die Ultraschallsysteme mit Hilfe eines digitalisierten Flottenmanagements möglichst optimal und effizient zu nutzen.
Der Mensch im Fokus
»Die Medizin befindet sich in der größten Veränderung in ihrer Geschichte« sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen. Das Krankenhaus der Zukunft werde eine digitalisierte, innovative und prozessoptimierte Steuerungsplattform sein, die auch durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz deutlich effizienter und vernetzter arbeitet als heute. »Es stellt den Menschen und sein Wohlbefinden noch entschiedener in den Fokus, sei es als Patient, als Angehöriger oder als Mitarbeiter«, so Werner weiter.
»Die Digitalisierung und der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Medizin sind deutlich anspruchsvoller als in anderen Bereichen«, sagt Bernd Ohnesorge, President Europe, Middle East and Africa bei Siemens Healthineers. Doch gerade der deutsche Gesundheitssektor mit seiner engen Verbindung von Spitzenmedizin und innovativer Medizintechnik biete beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierung. (me)