Krankenhausinformationssystem (KIS)

Tasy startet im deutschen Markt

18. März 2019, 15:00 Uhr | Philips
Philips hat den Zuschlag für die Installation eines neuen KIS im Krankenhaus Düren erhalten.
© Philips

Das Krankenhaus Düren stellt auf die nächste KIS-Generation um. Zukünftig wird dort Tasy von Philips zum Einsatz kommen. Ziel ist, die klinischen und administrativen Prozesse in der gesamten Patientenversorgung nahtlos miteinander zu verbinden.

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 Das vollständig in HTML5 aufgebaute und webbasierte System wurde konsequent um die elektronische Patientenakte herum organisiert. Die Entscheidung für ein neues KIS ist das Ergebnis eines Ausschreibungsverfahrens im vergangenen Jahr. Die Ablösung des bestehenden Systems hat bereits begonnen und soll bis Ende des Jahres vollzogen sein.

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung haben Krankenhausinformationssysteme das Potenzial, zur digitalen Schaltzentrale des Krankenhauses zu werden. Viele medizinische Informationssysteme nutzen diese Chance heute aber nicht optimal. Deshalb arbeitete Philips in Deutschland in den vergangenen Jahren an der Einführung eines eigenen KIS, das von Medizinern für Mediziner entwickelt wurde und bereits in anderen Ländern im Einsatz ist. Auf internationaler Ebene haben acht Krankenhäuser, die Tasy verwenden, den EMRAM (Kasten) Level 6 erreicht. Ein Haus hat die Level 7 Zertifizierung abgeschlossen.

Patienten erhalten ebenfalls Zugang

Nach der vollständigen Implementierung sollen auch die Patienten und die niedergelassenen Ärzte Zugriff auf die Behandlungsdaten und das Terminmanagement erhalten. Dadurch wird der Patient aktiv in die Krankenhausabläufe einbezogen und seine Emanzipation vom passiven Empfänger zum aktiven Mitgestalter wird gefördert.

Angestrebt sind darüber hinaus eine indikationsorientierte, automatisierte und effiziente Termin- und Ressourcensteuerung sowie Funktionen zur klinischen und administrativen Entscheidungsunterstützung. Zugleich soll Tasy die interdisziplinäre, interprofessionelle und sektorenübergreifende Zusammenarbeit erleichtern. Durch die Zusammenführung von administrativen Tools und Daten aus dem Versorgungsprozess erweitert es außerdem die Möglichkeiten der wirtschaftlichen Steuerung.


Electronic Medical Report Adoption Model (EMRAM)
StufeKumulative Voraussetzung
7Lückenlose elektronische Patientenakte (EMR) integriert alle klinische Bereiche (z.B. Ambulanz, Intensivstation, Notaufnahme) und ersetzt alle (medizinischen) Papierakten; Einsatz von Standards zum Datenaustausch für die integrierte Versorgung; Data Warehouse als Basis für klinische- und betriebliche Analysen.
 
6Klinische Dokumentation interagiert mit intelligenter klinischer Entscheidungsunterstützung (basierend auf diskreten Datenelementen) und Vorhandensein eines IT-gestützten, geschlossenen Medikationsabgabeprozesses (closed loop medication).
 
5Integrierte Bildmanagementlösung (z.B. PACS) ersetzt alle filmbasierten Bilder.
 
4Elektronische Verordnung mit klinischer Entscheidungsunterstützung (basierend auf einer Rules-Engine) in mindestens einem klinischen Bereich und für Medikation.
 
3IT-gestützte klinische Dokumentation sowie Einsatz elektronischer Verordnungen durch Ärzte bzw. Pflegepersonal; dies beinhaltet auch die Dokumentation der Medikamenten­gabe (eMAR).
 
2Eine Elektronische Patientenakte (bzw. ein Clinical Data Repository) ermöglicht die Zusammenfassung und Normalisierung von Daten aus verschiedenen klinischen Quellen im gesamten Krankenhaus.
 
1Informationssysteme für die großen diagnostischen und versorgenden Abteilungen (Labor, Radiologie, Apotheke) sind installiert bzw. Daten von externen Dienstanbietern können elektronisch verarbeitet werden.
 
0Informationssysteme für die großen diagnostischen und versorgenden Abteilungen (Labor, Radiologie, Apotheke) sind nicht installiert bzw. Daten von externen Dienstanbietern können nicht elektronisch verarbeitet werden.
 

 

(me)


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