Pflegenotstand

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22. Februar 2022, 11:18 Uhr | BVMed
Pflegerin auf Intensivstation (Symbolbild)
© bvmed.de

So will die Medtech-Branche die Pflege entlasten und das Personal stärken

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Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat ein 7-Punkte-Diskussionspapier vorgelegt, um mit einem technologie-gestützten Maßnahmenkatalog Pflegende zu entlasten und Pflege zu stärken. »Die im BVMed vertretenen Unternehmen wollen ihren Beitrag leisten, das Berufsfeld Pflege attraktiver zu gestalten. Wir möchten die Impulse des Koalitionsvertrages aufnehmen und Wege aufzeigen, wie Technologiemöglichkeiten umfassender genutzt werden können, damit Pflegende entlastet und in ihrer Tätigkeit gestärkt werden«, so BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll. Das pflegepolitische Papier sei ein Gesprächsangebot, mit dem der deutsche MedTech-Verband nun auf alle Beteiligten in Politik und Pflege zugehe. 

Zu den Vorschlägen gehören ein Investitionsprogramm zu pflegeunterstützenden Technologien, die Verdopplung des 4-prozentigen Zuschlags für pflegeentlastende Maßnahmen der Krankenhäuser, die Ausweitung der DiPA-Definition um digitale Hilfsmittel sowie eine Initiative attraktiver Arbeitsplatz Pflege. Außerdem setzt sich der BVMed für strukturierte Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme mit Schwerpunkt auf Digitalisierung und Technologie sowie für eine gezielte Einbindung qualifizierter Gesundheitsberufe in Versorgungskonzepten ein. Ein Dialogforum interprofessionelle Zusammenarbeit soll zudem eine Neujustierung der Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen diskutieren. 

Der BVMed knüpft mit seinem Diskussionspapier an den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung an, der ein klares Bekenntnis zur Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes Pflege enthält, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. »Medizinprodukte und digitale medizintechnologische Lösungen können helfen, Arbeitsprozesse zu verbessern, Ressourcen zu schonen sowie Arbeitsrisiken zu reduzieren«, heißt es in dem BVMed-Papier. Der Einsatz moderner Medizintechnologien könne auch zu einer Erweiterung der Kompetenz- und Tätigkeitsbereiche in der Pflege beitragen. »Beruflich Pflegende haben einen umfassenden Mehrwert aus der Anwendung von Medizintechnologie. Es ist uns daher daran gelegen, dass sie die relevanten technologiebezogenen Qualifikationen entwickeln, um neue, oft digitale Angebote, kompetent einsetzen und anwenden können«, so der BVMed. 

Das sind die 7 Punkte der MedTech-Branche zur Entlastung und Stärkung der Pflege:

  1. Investitionsprogramm Pflegeunterstützende Technologien
  2. Ausweitung der pflegeentlastenden Maßnahmen
  3. Ausweitung der DiPA-Definition und des Anwendungsbereiches
  4. Initiative Attraktiver Arbeitsplatz Pflege
  5. Strukturierte Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme mit Schwerpunkt auf Digitalisierung und Technologie
  6. Gezielte Einbindung qualifizierter Gesundheitsberufe in Versorgungskonzepte
  7. Dialogforum Interprofessionelle Zusammenarbeit

Die Langfassung kann unter www.bvmed.de/MedTech4Pflege heruntergeladen werden. 


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