Elektroschock-Therapie – das klingt für viele nicht nur nach Horrorkabinett der Psychiatrie, sondern ist auch unter Medizinern höchst umstritten. Ein Grund dafür ist wahrscheinlich der Schriftsteller Ernest Hemingway. Eine Alternative könnte die Tiefe Hirnstimulation sein.
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Elektroschock-Therapie – das klingt für viele nicht nur nach Horrorkabinett der Psychiatrie, sondern ist auch unter Medizinern höchst umstritten. Zu den prominentesten Patienten zählte der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway. Sein Urteil: »Operation gelungen, Patient tot.« Die Ärzte hätten es geschafft, schrieb er, »meinen Kopf kaputtzumachen und mein Gedächtnis auszuradieren«. Vier Wochen nach seiner zweiten Schockbehandlung nahm sich Hemingway das Leben.
Fehlschläge wie dieser, der die Öffentlichkeit alarmierte, brachte die Therapie in Verruf, aber nur vorrübergehend. Längst ist sie, technisch verfeinert und medizinisch modernisiert, in die Psychiatrie zurückgekehrt – umstritten wie eh und je. Eine Alternative könnte die Tiefe Hirnstimulation sein. Bei der Behandlung von Parkinson-Patienten längst etabliert, rücken die »Hirnschrittmacher« zunehmend in den Fokus psychiatrischer Therapien.
Melanie Ehrhardt
Quellen:
[1] Psychatrie: Blitzschlag ins Hirn (06.03.1995), http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9158937.html (Stand: 19.03.2019)
[2] S. Kara: Mit Elektroschocks gegen Depressionen (12.02.2017), https://www.deutschlandfunk.de/umstrittene-therapien-als-letzte-chance-mit-elektroschocks.740.de.html?dram:article_id=378237 (Stand: 19.03.2019)