Die Behandlung nach Schlaganfällen oder Schädel-Hirn-Traumata kann sehr langwierig und teuer sein. Wichtige Übungen und stärkende Aktivitäten zur Rehabilitation werden in der Regel unter ärztlicher Aufsicht praktiziert. Aus diesem Grund erreicht viele Patienten nicht die volle Hilfe, die sie für einen optimalen Behandlungsprozess benötigten.
Dem südkoreanischen Entwickler Hoyoung Ban führten vor allem die Schlaganfälle seines Vaters und zweier seiner Onkel den Bedarf eines besseren Systems in seinem Heimatland vor Augen. Bereits während seines Studiums am Korea Advanced Institute of Science and Technology verstarb sein Vater an den Folgen seines Schlaganfalls. Im Falle seiner Onkel haben sich wirksame Rehabilitationsmaßnahmen wegen der hohen Behandlungskosten in Südkorea als finanziell untragbar erwiesen.
Gemeinsam mit einem Partner gründete Ban das Unternehmen Neofect in Yongin, Südkorea. Das Team entwickelte den Smart-Handschuh »Rapael«. Das tragbare Gerät ermöglicht mit verschiedenen digitalen Übungsprogrammen relativ kostengünstige, abwechslungsreiche Trainingseinheiten.
Die Idee: Ein Patient in einem Schlaganfall-Rehabilitationsprogramm trägt den Handschuh während der Durchführung einer Aufgabe - im realen Leben oder über ein simuliertes Video. Wirft er beispielsweise einen Ball oder gießt ein Glas Wasser ein, beobachtet und analysiert das System die Fähigkeiten des Patienten und passt die Aufgaben entsprechend an, welche die »Neuroplastizität« des Patienten verbessern sollen. Das mit dem Web verbundene Gerät zeichnet die Daten der Rehabilitationseinheiten auf, die dem Patienten selbst, dem Pfleger oder dem behandelnden Arzt eine Übersicht über die Fortschritte liefern.