Während hinsichtlich bestimmter Materialien also äußerste Beständigkeit gefragt ist, verlangen andere Einsatzzwecke das genaue Gegenteil. Und auch dafür haben die Aussteller, die sich bei der Compamed 2018 (12. – 15.11.2018, Düsseldorf) präsentieren, die passenden Lösungen in der Pipeline. Anzuführen sind Anwendungen zur Behandlung von Knochendefekten. Hier hat das Fraunhofer-Institut IFAM jüngst seine Ideen und Entwicklungen vorgestellt eines sich selbst nach einer gewissen Zeit auflösenden Magnesiumimplantats. Der Clou: Die Faserstruktur des Implantats dient dem Knochen während des Wachstums als Stütze, sie ermöglicht das Einwachsen der Blutgefäße. Der Knochen wächst heran, parallel dazu baut sich das Implantat quasi von selbst ab.
Auch zur Anwendung außerhalb des Körpers gibt es Produkte von begrenzter Lebensdauer, die trotz ihres »Wegwerfcharakters« auf maximale Aussagekraft für (diagnostische) Zwecke ausgelegt sind und Hightech im Miniformat darstellen. Das gilt etwa für den Bereich der Lab-on-a-chip-Technologien. So wurde bereits im letzten Jahr durch das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF die Entwicklung eines Labors im Taschenformat vorgestellt. Idealerweise werden sich dadurch bereits in naher Zukunft direkt zuhause bestimmte Krankheitsindikatoren im Blut nachweisen lassen. Benötigt wird dafür nicht länger ein Facharzt. Es reichen ein Wegwerf-Fluoreszenz-Chip und ein Smartphone. Ein auf den Chip gegebener Tropfen Blut soll dann ausreichen für eine minutenschnelle Diagnose per App.
Der enthält ganz feine Kanäle und wird bestückt mit einer winzigen Lampe und einem Miniatur-Photodetektor, die beide mit einem nur wenig modifizierten Tintenstrahldrucker aufgedruckt werden. Die Tinte ist mit fluoreszierenden Molekülen oder Nanopartikeln versetzt. Aufgebracht sind ferner die für einen bestimmten Krankheitsmarker (zum Beispiel Gluten-Unverträglichkeit) typischen Ankermoleküle. Kommt das mit dem Krankheitsmarker versehene Blut für die Analyse in Kontakt mit diesen speziellen Molekülen und den Fluoreszenz-Farbstoffen, regt die aufgedruckte Lampe die Farbstoffe zum Leuchten an. In der Folge schlägt der Photodetektor »Alarm« und der Nachweis für die Krankheit ist erbracht.