Im Rahmen einer begleitenden Studie werden die Wissenschaftler in Kooperation mit BD untersuchen, wie das neue System in Verbindung mit dem neu entwickelten bildgebenden Verfahren hilft, die Diagnosezeiten signifikant zu verkürzen.
Geprüft wird dazu auch die Frage, wie sich eine vollautomatisierte Laborstraße im mikrobiologischen Labor eines Krankenhauses der Maximalversorgung mit immensem Probenaufkommen bewährt. Am Universitätsklinikum Heidelberg werden sämtliche neu aufgenommene Patienten, die ein erhöhtes Risiko tragen, mit resistenten Keimen besiedelt zu sein, routinemäßig getestet. Dazu zählen Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Altersheimen, Patienten aus anderen Krankenhäusern oder Kranke nach einem Aufenthalt in südlichen Ländern, in denen Resistenzen häufig sind. Insgesamt sind das rund 40.000 Patienten pro Jahr.
Gleichzeitig läuft eines der deutschlandweit umfangreichsten Resistenz-Screenings. In Folge fallen täglich zwischen 7.000 und 8.000 zu begutachtende Anzuchtschalen an, Tendenz steigend.
Insgesamt erhoffen sich die Projektpartner folgende Verbesserungen: Schnellere Ergebnisse erlauben einen deutlich früheren Behandlungsbeginn mit dem passenden Antibiotikum, was voraussichtlich die Prognose der Patienten verbessert. Das gilt besonders bei der lebensgefährlichen Sepsis. Dank gezielt wirksamer Therapie müssen die Patienten weniger Zeit auf der Intensivstation bzw. im Krankenhaus verbringen. Zudem sollte sich der Gesamtverbrauch an Antibiotika im stationären Bereich verringern, denn die Zeit, in der vorsorglich möglichst breit wirksame Mittel gegen den noch nicht identifizierten Erreger gegeben werden, verkürzt sich. Risikopatienten, die nicht von resistenten Bakterien besiedelt sind, können früher aus der Quarantäne entlassen werden. All dies hat zudem zur Folge, dass die Behandlungskosten sinken. Abgleich und Auswertung der entsprechenden Daten vor und nach Einführung der Automatisierung wird im Rahmen der nun angelaufenen Studie zeigen, ob diese Ziele erreicht werden.