Mikroskopie

Geklärtes Gewebe

25. November 2014, 13:43 Uhr | Marcel Consée
Mäuse-Hippocampus aus der Thy1-EGFP M-Linie, optisch geklärt mit dem Klärmedium »LUMOS«.
© Carl Zeiss, O. Efimova, National Research Center Kurchatov Institute, Moskau, Russland

Clearing-Methoden machen Gewebe transparent und ermöglichen Wissenschaftlern somit tiefe Einblicke in biologische Proben wie Gewebeschnitte, Hirne, Embryonen, Organe, Sphäroide oder Biopsien.

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Die verbesserte optische Eindringtiefe erlaubt sogar die Detektion von Fluoreszenzsignalen ganzer Organe. Das macht Clearing zu einer vielversprechenden Technik, beispielsweise bei der Untersuchung neuronaler Netzwerke im Mäusehirn.

Das Mikroskopsystem »Lightsheet Z.1« von Zeiss verbindet die Eigenschaften von Clearing mit Lichtblattmikroskopie. Forscher sollen damit in der Lage sein, große geklärte Proben mit hoher Lichteffizienz, Geschwindigkeit und nahezu ohne Phototoxizität aufzunehmen. Das Mikroskop erfasst Einzelbilder von Z-Stapeln mit mehreren tausend hochqualitativen Bildern. Eine typische Bilderzeugungsgeschwindigkeit von 10 bis 40 Bildern pro Sekunde reduziert die Abbildungszeit von Stunden auf Minuten.

Der Hersteller bietet mehrere Objektive mit großen Arbeitsabständen an, die auf den Brechungsindex der jeweiligen Clearing-Medien abgestimmt sind. Auch der Probenhalter ist nun an die speziellen Anforderungen von großen und geklärten Proben angepasst.

3D-Bildgebung von großen Proben erzeugt Datensätze im Terabyte-Bereich, die gespeichert, transferiert, gesichtet und analysiert werden müssen. Zeiss stellt in Zusammenarbeit mit Arivis eine Software-Plattform bereit, die den Anforderungen an den kompletten Prozess gerecht wird. Die Imaging-Plattform »Vision4D« ist ein modulares Softwarepaket für die schnelle Visualisierung von 2D-, 3D- und 4D-Datensätzen von nahezu unbegrenzter Größe - unabhängig vom Direktzugriffsspeicher.


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