Vision-Funktionen in der Medizin

Die Maschine sieht zu

30. März 2015, 10:59 Uhr | von Gabriel Sikorjak
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das Potenzial »sehender« Systeme

Bild 2: Die zehn Bilderkennungsfunktionen des HVC-Moduls von Omron
Bild 2: Die zehn Bilderkennungsfunktionen des HVC-Moduls von Omron
© Omron Electronic Components

Zu den Schlüsseleigenschaften des Moduls gehören die Geschwindigkeit und Konsistenz des Ansprechverhaltens sowie die Entfernung, über die Messungen vorgenommen werden können. Zum Beispiel kann HVC ein Gesicht über eine Distanz von 1,3 Metern in 1,1 Sekunden erfassen, erkennen und wiedererkennen und mit seiner Messung ein Vertrauensniveau bereitstellen. Die Einschätzung, ob geblinzelt oder in welche Richtung geblickt wird, erfordert weniger als eine Sekunde. Die Stimmung eines Subjekts bewertet das Modul anhand von fünf Gesichtsausdrücken. Überdies kann es einen menschlichen Körper aus bis zu 2,8 Metern und eine Hand aus bis zu 1,5 Metern Entfernung erkennen. HVC bettet die OKAO-Software in eine Hardwareplattform mit Kamera, Prozessor und einer UART-Schnittstelle ein, deren digitales und optisches Design speziell für diese Anwendung optimiert wurde. 

Die für diese Funktionen nötigen Algorithmen sind komplex und verarbeitungsintensiv, werden aber zur Gänze innerhalb des Moduls abgearbeitet. Die anfallenden speicher- und prozessorintensiven Berechnungen beanspruchen das Hostsystem nicht. Auch befreit das Modul den Systementwickler davon, Zeit für das Erstellen und Testen der Algorithmen aufwenden zu müssen, was ja eine vielschichtige und zeitraubende Aufgabe ist.

Das Potenzial »sehender« Systeme

Im Consumer-Bereich gibt es mit Kameras ausgestattete Geräte bereits. Wenn Systeme immer besser interpretieren können, was sie sehen, werden diese Kameras die reibungslose Interaktion zwischen Mensch und Maschine vereinfachen und für ein verbessertes Lebensumfeld sorgen.

Sehende Systeme müssen Anweisungen nicht mehr nur passiv Folge leisten. Sie können besser arbeiten und verbrauchen weniger Strom. Heizung, Beleuchtung und Klimatisierung können zuverlässig nur genutzte Gebäudeteile ansteuern und ungenutzte ignorieren. Sie können Schläfrigkeit und Unaufmerksamkeit erkennen und autorisierte Nutzer identifizieren. Kurzum, sie können proaktiv auf die Person oder Personen vor ihnen reagieren, ihre Reaktion der Anzahl der Vorübergehenden oder dem Alter, Geschlecht und Stimmung eines Nutzers anpassen.

Im Gesundheitswesen kann das Modul einzelne Patienten und sogar deren Befindlichkeit erkennen, was das Patentenmanagement erheblich verbessern kann. In Industrieanlagen kann das System identifizieren, wenn Besucher von den gesicherten Wegen abkommen und Warnmeldungen auslösen.

Über den Autor:

Gabriel Sikorjak ist European Product Marketing Manager bei Omron Electronic Components.


  1. Die Maschine sieht zu
  2. Das Potenzial »sehender« Systeme

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu OMRON Electronic Components Europe BV

Weitere Artikel zu Medizinelektronik