Dokumentation

Die Liege schreibt mit

20. Januar 2016, 12:41 Uhr | Marcel Consée
Couch für die Bestrahlungstherapie
© gKteso

Bei der Bestrahlungstherapie von Krebspatienten ist detaillierte Dokumentation extrem wichtig. Ein neues System schreibt allerlei Daten automatisch auf.

Diesen Artikel anhören

Das »Radiotherapy Patient System« (RPS), eine 6D-Robotic-Couch für die Bestrahlungstherapie von Krebspatienten, dokumentiert vollautomatisch den Prozess während einer Behandlung mit einem Linearbeschleuniger.

Sichergestellt wird dies durch den integrierten RFID-Reader, der die Daten des Patienten und die ausgewählten Hilfsmittel (Add-Ons) einliest und diese einer weiterführenden Software für die Dokumentation der Behandlung zur Verfügung stellt. Werden vom Bedienpersonal falsche Add-Ons gewählt, erkennt das RPS dies automatisch und signalisiert dies entsprechend.

»Dieses Feature sorgt für höchste Sicherheit für den Patienten«, erläutert Guido Kübler, Geschäftsführer von gKteso. Durch diese automatisierte Dokumentation und Kontrolle ist die Vorbereitung für die Bestrahlung nicht nur reproduzierbar, sondern auch belegbar. »Das Klinikpersonal muss die Daten nicht mehr händisch erfassen«, erklärt Kübler. Das wirkt sich günstig auf die Effizienz des Verwaltungsaufwandes aus und gibt Raum für die persönliche Auseinandersetzung mit dem Patienten. Neben dem Zeitpunkt und der Dauer der Behandlung mit einem Linearbeschleuniger kann die exakte Positionierung des Patienten während der Bestrahlung als Datensatz zur Verfügung gestellt werden.

Sicherheitsaspekte werden bei RPS groß geschrieben. Bereits während der Entwicklung der Patientenliegen wurde viel Wert auf das jeweilige Sicherheitskonzept gelegt. »Unser Ziel ist es, das Gefahrenpotential für Patienten und Bedienpersonal so weit wie möglich zu reduzieren«, betont Kübler.

»RPS base« ermöglicht eine Patientenausrichtung ohne unnötige Nachkorrekturen auf Basis gespeicherter Patientendaten. Mit »RPS extended« können bis zu drei Patienten zeitgleich für die Bestrahlung positioniert und fixiert werden. Diese Vorarbeiten finden beim RPS extended in vorgelagerten Räumen statt. Über automatisierte Satellitenarme werden die Patienten sanft bis zur Anlage gefahren, wo sie an den Linearbeschleuniger übergeben werden. Hier kann das Bedienpersonal die Feineinstellungen am Patienten überprüfen. Ist die Bestrahlung erfolgt, wird der Patient wieder in die Kabine transportiert und kann die Liege verlassen. RPS base und RPS extended weisen eine besondere Steifigkeit auf und sind für dynamische Korrekturen vorbereitet.

Die niedrige Einstiegshöhe gewährleistet ein bequemes Besteigen der Liegen. Der große Verfahrensbereich vom Kopf bis zum Becken sorgt für zusätzlichen Komfort.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu gKteso GmbH

Weitere Artikel zu Medizinelektronik