Patientenkommunikation

Digitale Krankheiten

27. Juni 2016, 10:56 Uhr | Marcel Consée
Digital mit der Arztpraxis kommunizieren möchte mittlerweile mehr als jeder Zweite.
© Techniker Krankenkasse

Der TK-Trendmonitor 2015 zeigt, dass viele Versicherte aller Altersgruppen die neuen digitalen Möglichkeiten nutzen wollen. Zwei Drittel der Patienten wünschen sich einen elektronischen Daten- und Informationsaustausch.

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Mittlerweile möchte mehr als jeder Zweite (52 Prozent) digital mit der Arztpraxis kommunizieren, so das Ergebnis des Trendmonitors der Techniker Krankenkasse (TK) 2015. Besonders gewünscht wird, per Web Termine zu vereinbaren und regelmäßige Rezepte online zugesandt zu bekommen.

»Immer mehr Versicherte möchten ihre Anliegen mit möglichst geringem Aufwand klären und auf elektronischem Weg papierlos, schnell und sicher mit uns kommunizieren. Wir forcieren wir die Digitalisierung, um Abläufe für die Versicherten zu vereinfachen«, sagt Christian Bredl von der TK in Bayern. Er erwartet, dass die nächste medizinische Revolution kein Arzneimittel oder Behandlungsansatz sein wird, sondern die »intelligente« Verknüpfung von Gesundheitsdaten.

Dabei ist es ihm wichtig, dass Versichertendaten nicht auf ungeschützten Servern kursieren, möglicherweise noch außerhalb des Wirkungskreises des deutschen Datenschutzes. »Diese Daten müssen sicher sein. Krankenkassen in Deutschland sind staatlich reguliert und dadurch wenig anfällig für Missbrauch. Deshalb sollten Versichertendaten bei den Krankenkassen gespeichert sein.«

Wer das Online-Kundenportal »Meine TK« nutzt und vom Arzt arbeitsunfähig geschrieben ist, kann seit neuestem ein Farbfoto seiner Krankmeldung in diesem geschützten Bereich online hochladen. »Das Original muss gar nicht mehr eingereicht werden. Allerdings sollte man es zur eigenen Sicherheit mindestens zwei Monate aufbewahren«, rät Christian Bredl.

Auch in einigen anderen Bereichen ist die digitale Kommunikation bei der TK bereits heute Realität. Patienten, die während einer Urlaubsreise erkrankt sind, können Rechnungen ambulanter Auslandsbehandlungen online bei der Kasse einreichen. Rund 75.000 TK-Versicherte sind im letzten Jahr mit einer Arzt- oder Zahnarztrechnung aus dem Auslandsurlaub zurückgekehrt. In der Regel können sie sich einen Teil der Behandlungskosten und Ausgaben für im Ausland verordnete Medikamente von ihrer gesetzlichen Krankenkasse zurückerstatten lassen. Hierfür reicht es bei der TK aus, die Rechnungen und Belege mit dem Smartphone zu fotografieren und per Internet an die Kasse zu übermitteln. Dazu füllt man einen kurzen Online-Fragebogen aus und die Unterlagen nehmen den direkten elektronischen Weg zum Sachbearbeiter.

Ein Online-Postfach steht bei der TK ebenfalls zur Verfügung. Ebenso kann man einen Erinnerungsservice für Vorsorgetermine einrichten oder die Facharzttermin-Vermittlung nutzen.


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