Bild 7 fasst die wichtigsten Eigenschaften der beiden neuen CPUs nochmals zusammen. Diese dürften in den Implementierungen von ARMs Lizenznehmern auch als gemischtes Doppel auf einem Chip auftreten. Der M23 könnte in einer Always-On-Domäne den Hauptprozessor geben während der M33 optional nur bei hoher Rechenlast für spezielle Aufgaben dazu aktiviert wird. Wegen der TrustZone-Implementierung bei ARMv8-M sowie der Vereinheitlichungen beim Debugging sind beide CPUs für Multicore-Implementierungen geradezu prädestiniert.
Eine Überraschung gab es bei der Bekanntgabe der ersten Lizenznehmer für M23 und M33: Neben den üblichen Verdächtigen STMicroelectronics, NXP, SiliconLabs und Analog Devices sind auch Renesas (für ihre Synergy-Familie), Nuvoton (ein in Deutschland vergleichsweise wenig bekannter taiwanischer Hersteller, der bislang auf Cortex-M0 und –M4 setzte) und – Überraschung – auch Microchip mit dabei. Der Hersteller aus Arizona setzte bis zum Kauf von ARM-Lizenznehmer Atmel mit seinen PIC32-MCUs auf die Konkurrenzarchitektur MIPS. Es ist schwer vorstellbar, dass Microchip langfristig zwei Architekturen unterstützt, insofern ist die Lizensierung der neuen Bausteine von ARM mehr als nur ein Fingerzeig.
Weiterführende Literatur
[1] Riemenschneider, F.: Architektur ARMv8-M bringt Hardware-Security in Mikrocontroller. DESIGN&ELEKTRONIK, Ausgabe 1/2016, S. 23 ff.