Die Kommunikationstechniken, die aus dem ZDKI-Programm hervorgehen werden, sollen auch die Umsetzung neuer Anwendungen möglich machen. So könnten sich zum Beispiel neue Möglichkeiten für den Einsatz von mobilen Robotern ergeben. Diese werden per Funk kommunizieren müssen, um die Informationen, die sie mit ihren Sensoren aufnehmen, mit einem übergeordneten Netzwerk auszutauschen. Mit mobilen Robotern wird es auch einfacher sein, die Fertigungsstraßen schnell und flexibel anzupassen, um stärker individuell fertigen zu können. Losgröße 1 ist
            
                schließlich ein wichtiger Aspekt im Industrie-4.0-Konzept. Die Anwendbarkeit spielt in dem Forschungsprogramm eine große Rolle, deshalb sind in den Projekten unter anderem Mittelständler und größere Unternehmen involviert – zum Beispiel aus dem Automatisierungsumfeld. „Diese sagen uns genau, welche Anforderungen sie haben und es wird nichts auf der grünen Wiese entwickelt, damit vorhandene Technologien eingebunden werden“, unterstreicht Alexander Bentkus, BZKI-Projektmanager bei der DKE (Bild). Grundsätzlich gehe es darum, die Anforderungen an Zuverlässigkeit, Latenz, Verfügbarkeit und Sicherheit zu erfüllen.
Eine wichtige Rolle wird der künftige Mobilfunkstandard 5G spielen. 5G wird jedoch kein System sein, das alles andere ersetzt, sondern ein Zusammenspiel aus verschiedenen Techniken. 5G fungiere quasi als Rückgrat, das sowohl die kommende Mobilfunkgeneration als auch WLAN sowie weitere Funktechniken verbindet. „Das Netzwerk kann dann zu jedem Zeitpunkt intelligent entscheiden, welche Technik für welchen Teilnehmer und für welche Anwendung die geeignete ist“, so Bentkus.
Das Forschungsprogramm ZDKI arbeitet daher eng mit zwei weiteren Forschungsschwerpunkten zusammen, die ebenfalls vom BMBF gefördert werden.
Die Projekte, die unter dem Titel „5G: Industrielles Internet“ zusammengefasst sind, beschäftigen sich mit der Entwicklung von Kommunikationstechniken auf Basis von 5G, die die industrielle Produktion durch flexible und leistungsfähige Kommunikationssysteme vernetzen. Damit sollen wichtige Grundlagen für funktionale und effiziente Techniken für Industrie 4.0 geschaffen werden.
Die drei Projektgruppen aus der Forschungsinitiative „5G: Taktiles Internet“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kommunikationssysteme für das taktile Internet – also Anwendungen mit minimalen Reaktionszeiten – auf Basis von 5G umzusetzen. Anwendungsfelder sind industrielle Umgebungen, Land- und Baumaschinen sowie der Straßenverkehr.
Gemeinsam mit den Mitgliedern dieser Forschungsgruppen wollen die Verantwortlichen der ZDKI-Projekte die Hindernisse aus dem Weg räumen, die einer schnellen und effizienten Vernetzung auf vielen Ebenen noch im Weg stehen. Die vielen unterschiedlichen Kommunikationstechniken, die dabei zum Einsatz kommen, spiegeln die Vielfalt der Anwendungen wider, die dann möglich werden könnten.
Nach Unterlagen von M. Strehlitz
Literatur:
[1] Strehlitz, M.: Forschungsprogramm für zuverlässige Funkkommunikation – Funksysteme für Industrie 4.0: Elektronik wireless 2016, S. 26–29.