Versöhnungsparty mit Pizza und KI

OpenAI gibt »ChatGPT Voice« frei

23. November 2023, 10:41 Uhr | Lars Bube
© khwanchai - AdobeStock (Generiert mit KI)

Hatte sich ChatGPT bislang nur mit zahlenden Kunden per Spracheingabe und -ausgabe unterhalten, steht dieses Feature ab sofort auch allen Nutzern der kostenlosen Version der App zur Verfügung. Zudem will OpenAI einen Durchbruch bei der künstlichen Superintelligenz AGI geschafft haben.

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Wenn OpenAI gerade eines dringend brauchen kann, dann sind das gute Nachrichten, die vom unschönen Hin- und Her um die Entlassung und Wiedereinstellung des CEOs Sam Altman ablenken. Insofern dürfte es kein Zufall sein, dass das Unternehmen pünktlich nach der Verkündung der Rückkehr des am Freitag erst geschassten Altman nun direkt mit einer Bekanntmachung um die Ecke kommt, welche die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wieder auf die Produkte lenken soll. Ab sofort wird das bislang kostenpflichtige Feature der Spracheingabe und -ausgabe auch für alle anderen Nutzer der App freigeschaltet. Neben Englisch gehört hier auch Deutsch bereits zu den verfügbaren Sprachmodellen. Initiiert wird die Sprachunterhaltung mit der KI über den kleinen Kopfhörer-Button unten rechts in der App. Verkündet wurde die Nachricht von OpenAI-Präsident Greg Brockman, einem der laut US-Medien mehreren hundert Mitarbeiter, die nach dem überraschenden Rauswurf ihres Chefs aus Protest ebenfalls die Kündigung eingereicht hatten. Damit dürfte klar sein, dass auch er wieder auf seinen angestammten Posten zurückkehrt. Brockman empfiehlt den Nutzern über X (ehemals Twitter), die neue Funktion unbedingt auszuprobieren und verspricht »das verändert die ChatGPT-Erfahrung komplett«.

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Zur Feier der Rückkehr von Sam Altman und Greg Brockman zu OpenAI durfte ChatGPT offenbar einen Kleinlaster voller Pizzen bestellen.
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Zudem ging Brockman bei seiner Vorstellung von »ChatGPT Voice« mit einem gewissen Augenzwinkern sogar auf die Vorfälle der vergangenen Tage ein. In einem von ihm geposteten Beispielvideo gibt eine Mitarbeiterin dem Chatbot auf dessen Standard-Eröffnungsfrage »Was kann ich für Sie tun?« folgende Aufgabe: »Es war eine lange Nacht für das Team, und wir alle sind hungrig. Wie viele 32-Zentimeter-Pizzen soll ich für 778 Leute bestellen?«. Neben der Anspielung auf die turbulenten Nächte weist die genannte Mitarbeiterzahl darauf hin, dass die Kündigungswelle damit abgewendet wurde. »Für eine große Gruppe von 778 Personen und unter der Annahme, dass jeder im Schnitt 3 der 12 Stücke einer 32-Zentimeter-Pizza isst, müsstest du etwa 195 Pizzen bestellen«, empfiehlt ChatGPT und fragt, ob es bei der Bestellung behilflich sein kann. Ob es tatsächlich gelungen ist, so spontan eine Einigung über die entsprechenden Pizza-Beläge zu erzielen und einen Lieferdienst für diese gewaltige Menge zu finden, ist allerdings nicht bekannt.

Dafür ist eine weitere spannende Nachricht durchgesickert, die im Trubel beinahe untergegangen wäre. So soll OpenAI wenige Tage vor der Entlassung Altmans noch einen großen Durchbruch bei der Entwicklung einer Artificial General Intelligence (AGI) geschafft haben, also einer Art künstlicher Superintelligenz, die dem Menschen überlegen sein soll. Das hatte unter anderem Altman selbst noch einen Tag vor seiner Demission auf der Asia-Pacific Economic Cooperation Summit etwas nebulös angedeutet: »Bereits viermal in der Geschichte von OpenAI, zuletzt erst in den letzten paar Wochen, durfte ich miterleben, wie wir den Nebel der Unwissenheit beiseite und damit die Grenzen der Erkenntnis weiter nach vorne schoben.« Allerdings soll es intern mehrere Warnungen und auch einen Brandbrief zu diesem Projekt »Q*« (sprich »Q Star«) gegeben haben, die darin die Gefahr einer unkontrollierbaren und gefährlichen KI sahen. Insidern zufolge soll das sogar eine der Ursachen der Meinungsverschiedenheiten mit dem Aufsichtsrat gewesen sein, wegen denen Altman dann entlassen wurde.


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