Smartphone-Markt 2012

Samsung neue Nr. 1, Nokia und Microsoft floppen

1. März 2013, 8:48 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Last but not least: Gewinner und Verlierer bei den Betriebssystemen

Mittlerweile ist Google's Android nicht nur das mit Abstand meistverkaufte OS für Smartphones, sondern verkauft sich sogar 50 % besser als Windows über alle Computer-Plattformen - PCs, Tablets und Smartphones - zusammen. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wann Android Windows in Bezug auf die Anzahl der Installationen als neue Nr. 1 ablösen wird. Während 2012 "nur" 41 % mehr Smartphones als 2011 verkauft wurden, wuchs Andriod um 217 % und verkaufte sich 3x besser als der nächste Wettbewerber Apple iOS.

Einen Einbruch um 77 % erlebte Nokias OS Symbian. Dieses ehemals erfolgreichste Betriebssystem der Welt starb jedoch keinen natürlichen Tod, es wurde von seinem eigenen CEO beerdigt. Dadurch bedingt ging der Marktanteil in 24 Monaten von 29 % auf 1 % zurück, was natürlich einen Negativ-Rekord bei den Betriebssystemen darstellt. Nokias CFO Timo Ihamuotila hat bereits im Januar 2012 erklärt, dass Q4 2012 das letzte Quartal mit nennenswerten Symbian-Verkäufen werden würde, konkret wurden es nur noch 2,2 Smartphones. Mit dem Beginn des Jahres 2013 können wir Symbian damit endgültig für tot erklären.

Samsungs proprietäres OS Bada wuchs 2012 um eindrucksvolle 178 % und konnte Windows Phone um 300.000 Einheiten mit 16,2 zu 15,9 Mio. Installationen hinter sich lassen. Noch eindrucksvoller ist die Tatsache, dass Bada das in den ersten 24 Monaten nach seinem Start meistverkaufte OS aller Zeiten ist und mehr Installationen hat, als Apples iOS in seinen ersten 2 Jahren. Nichtsdestotrotz steht der Nachfolger mit Tizen schon in den Startlöchern, Bada befindet sich aktuell nur noch im Wartungs-Modus, Weiterentwicklungen finden nicht mehr statt.

Auch wenn es aus heutiger Sicht schwer fällt zu glauben: Windows Mobile war vor 5 Jahren mit einem Marktanteil von 21 % das am zweitmeisten verkaufte Mobil-OS der Welt. Nachdem Microsoft keinen Migrations-Pfad zu Windows Phone anbieten konnte und die Partner schon vor der Nokia-Allianz reihenweise absprangen (SonyEriccson, Motorola, Dell, LG) bzw. ihre Investitionen drastisch reduzierten (Samsung, HTC) und neue Partner (ZTE, Huawei) ihre Geräte nach hinten verschoben, da sie keine "Traktion" in dem Ecosystem um Windows Phone erkennen, sank der Marktanteil im Jahr 2011 auf 1 % - niemand will Windows Phone, erst recht nicht die großen Netzwerkbetreiber. Nichtsdestotrotz muss auch das erstmal jemand schaffen, ein OS von 21 % auf 1 % Marktanteil herunterzufahren.

Nachdem Nokia an Bord kam, hat man die 1 % immerhin verdoppeln können - auf 2 %, exakt denselben Wert, den man schon Q4 2011 hatte. Nokias CEO Stephen Elop und Microsoft-Chef Steven Ballmer erklären wiederholt und unisono, dass die Netzwerkbetreiber neben Android und iOS sich ein drittes Ecosystem wünschen, um dieses Duopol aufzubrechen. Sie haben ausnahmsweise sogar Recht - allerdings hat kein einziger Betreiber gesagt, dass er sich Windows Phone wünsche. Genannt wurden/werden vielmehr MeeGO, Blackberry, Bada und mittlerweile am häufigsten das neue Tizen, in dessen Konsortium sogar Netzerkbetreiber wie Telefonica zu finden sind.

 

Hersteller
Anteil aller verkauften Andriod-Smartphones in Q4 2012 in %
Hersteller
Anteil aller verkaufter Windows-Phone-Smartphones in Q4 2012 in %
Samsung 41
Nokia 77
 Huawei 14 Samsung 11
ZTE 8 HTC 10
Sony 6 Andere 2
LG 6    
Lenovo 6    
HTC 4    
Andere 15    

Verteilung der Android- und Windows-Phone-Installationen über die Hersteller. Quellen: IDC, Canalys, Strategy Analytics und Gartner.



  1. Samsung neue Nr. 1, Nokia und Microsoft floppen
  2. Die neue Wintel-Allianz heisst Goopple
  3. Gewinner und Verlierer der Smartphone-Hersteller
  4. Nokias CEO Stephen Elop ist der größte Geld- und Wertevernichter in der Historie börsennotierter Unternehmen
  5. Last but not least: Gewinner und Verlierer bei den Betriebssystemen
  6. Das Schlußwort gehört Nokias CEO Stephen Elop

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