Studie Digitalisierung in Deutschland

Initiative D21 sieht Licht und Schatten

24. Januar 2018, 9:48 Uhr | Gerhard Stelzer
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Je jünger, desto digitaler

In der Tendenz lassen sich dabei folgende generalisierte Aussagen treffen: Je jünger, desto digitaler sind die Menschen. Gerade die über 65-Jährigen stehen im digitalen Abseits. Menschen mit hoher formaler Bildung haben einen signifikant höheren Digitalisierungsgrad als Menschen mit niedriger Bildung. Männer sind digitaler als Frauen und Berufstätige mehr als nicht Berufstätige. »Digitalisierung wird Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft grundlegend ändern. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen kompetent und souverän an der Digitalisierung teilhaben können – auch im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit unseres Landes«, stellte Mathias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, mit Blick auf die Ergebnisse des D21-Digital-Index fest.

Welches Verhalten wünschen sich Nutzer von intelligenten Geräten und Robotern?
Welches Verhalten wünschen sich Nutzer von intelligenten Geräten und Robotern?
© D21 Initiative

Über 80 Prozent der Deutschen sind online

Erstmals nutzen über 80 Prozent der Deutschen das Internet. Treibender Faktor ist die fortschreitende Verbreitung des mobilen Internets über Smartphones. Nachdem die jüngeren Generationen bereits seit Längerem nahezu vollständig online sind, gibt es bei den 50 bis 64-Jährigen sowie den über 65-Jährigen Zuwächse von jeweils fünf Prozentpunkten bei der Internetnutzung bzw. 10 und 3 Prozentpunkten mobil. Hier besteht auch das größte Steigerungspotenzial: 94 Prozent der verbliebenen 19 Prozent Offliner in der deutschen Bevölkerung sind 50 Jahre oder älter.

Gesellschaftliche Debatte soll Skeptizismus überwinden

Aktuell hat ein Großteil der deutschen Bevölkerung bei intelligenten Techniken, Geräten und Anwendungen noch Berührungsängste — insbesondere, wenn sie viel Vertrauen erfordern wie etwa beim Einsatz von Assistenzrobotern oder selbstfahrenden Autos. Gegenüber digitalen Sprachassistenten zeigen sich die Befragten etwas offener. 14 bis 29-Jährige sind insgesamt deutlich aufgeschlossener für die Nutzung intelligenter Geräte als ältere Generationen.

Es gibt starke Unterschiede, wie sich die Geräte nach Meinung der Befragten verhalten sollen: Beim Einsatz von Pflegerobotern ist ein empathisches, fürsorgliches und beschützendes Verhalten erwünscht. Bei anderen Geräten, wie etwa Sprachassistenten oder Robotern im Job, herrscht größere Uneinigkeit, ob die Maschinen sich eher »selbständig / mitdenkend« oder »gehorsam / assistierend« verhalten sollen. »Die Verbreitung intelligenter Geräte stellt unsere Gemeinschaft vor ganz neue Fragen. Die Studie zeigt, dass sich die Menschen noch uneins beim Umgang mit diesen Fragen sind. Daher ist es notwendig, dass wir eine gesellschaftliche Debatte über ethische Leitplanken für die zunehmend digitalisierte Welt führen und moralische Fragen gemeinsam beantworten«, fordert Schwaderer.


  1. Initiative D21 sieht Licht und Schatten
  2. Je jünger, desto digitaler
  3. Digitale Arbeitswelt: Potentiale ungenutzt

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