Phishing, Sabotage, Wirtschaftsspionage, Erpressung, digitales Lösegeld

Computer- und Internetkriminalität nehmen massiv zu

27. August 2014, 10:06 Uhr | Nicole Wörner
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40 % aller Computer sind virenverseucht

Cybercrime hat viele Gesichter - gefährlich sind sie alle
Cybercrime hat viele Gesichter - gefährlich sind sie alle
© BITKOM 2014

Nach den Ergebnissen der BITKOM-Umfrage wurden bei 40 Prozent der befragten Internetnutzer in den letzten 12 Monaten die Computer mit Schadprogrammen infiziert. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) gibt an, dass ihre Zugangsdaten zu Internetdiensten ausspioniert wurden.

Bei 16 Prozent sind im Namen der Nutzer bzw. von ihrem Account illegal E-Mails versendet worden.

14 Prozent wurden von einem Geschäftspartner betrogen, zum Beispiel beim Online-Shopping oder bei einer Auktion.

User werden vorsichtiger

»Die Sorge vor Cyberkriminalität führt dazu, dass viele Verbraucher auf die Nutzung bestimmter Online-Dienste verzichten«, so Kempf. Laut Umfrage verschicken 47 Prozent vertrauliche Dokumente nicht mehr per E-Mail, fast ein Drittel (29 Prozent) verzichtet auf Online-Banking und ein Viertel (24 Prozent) auf das Einkaufen im Internet. Ebenfalls ein Viertel macht einen Bogen um soziale Netzwerke, ein Fünftel (21 Prozent) nutzt keine Cloud-Dienste und 17 Prozent buchen weder Reisen noch Mietwagen im Netz. Kempf: »Das sind alarmierende Zahlen, weil dieser Trend die digitale Entwicklung bremst.«

BKA-Präsident Jörg Ziercke: „Im digitalen Zeitalter ist das Leben ohne Internet nicht mehr vorstellbar. Der Diebstahl von Millionen von E-Mail Adressen ist keine Seltenheit und verdeutlicht das hohe Schadenspotenzial im Phänomenbereich Cybercrime. Den Tätern bieten sich unzählige potenzielle Opfer und Angriffspunkte weltweit. Damit das Internet kein strafverfolgungsfreier Raum ist, brauchen die Strafverfolgungsbehörden geeignete rechtliche Grundlagen und zeitgemäße Instrumente, um den Cyberkriminellen wirksam entgegenzutreten. Nur so können wir langfristig das Vertrauen in das Internet stärken und seine Vorteile erhalten“.

Verschlüsselung noch zu wenig verbreitet

Zu ihrem eigenen Schutz sind die Computer nahezu aller Internetnutzer mit Virenschutzprogrammen und Firewalls ausgestattet. Aus der Nische kommen Verschlüsselungssysteme, die den Zugriff auf persönliche Daten unterbinden.

Laut der BITKOM-Umfrage verschlüsseln immerhin 16 Prozent der Internetnutzer E-Mails und 15 Prozent Dateien. Zum Vergleich: Vor einem Jahr verschlüsselten erst 6 % E-Mails und 8 % Dateien. 16 Prozent geben an, dass sie mit Anonymisierungsdiensten wie Tor im Internet surfen (Vorjahr: 11 Prozent).

»Die stärkere Nutzung von Diensten zur Verschlüsselung und Anonymisierung ist eine direkte Folge der Abhöraffäre«, erklärt Kempf. Allerdings sind die technischen Hürden hoch. 61 Prozent derjenigen, die keine Verschlüsselung nutzen, geben als Begründung an, dass sie sich damit nicht auskennen. 54 Prozent nennen als Grund für ihren Verzicht, dass ihre Kommunikationspartner ebenfalls keine Verschlüsselung einsetzen. Einem Drittel ist die Nutzung schlicht zu aufwändig.

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  1. Computer- und Internetkriminalität nehmen massiv zu
  2. 40 % aller Computer sind virenverseucht
  3. Der Mittelstand im Fokus der Wirtschaftsspionage
  4. Erpressung und »Digitales Lösegeld« breiten sich aus
  5. Die komplette Studie zum kostenlosen Download

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