Phishing, Sabotage, Wirtschaftsspionage, Erpressung, digitales Lösegeld

Computer- und Internetkriminalität nehmen massiv zu

27. August 2014, 10:06 Uhr | Nicole Wörner

Die Studie »Lagebild Cybercrime« des Bundeskriminalamtes (BKA) und des BITKOM-Verbandes zeigt erschreckende Ergebnisse hinsichtlich einer massiven Zunahme von Phishing, Computer-Sabotage und Erpressung im Internet. Vor allem mittelständische Unternehmen werden häufig Opfer von Wirtschaftsspionage.

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Offizielle Ergebnisse der Studie »Lagebild Cybercrime«

Ergebnisse der Studie »Lagebild Cybercrime 2013« des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Branchenverbandes BITKOM
© BITKOM 2014
Ergebnisse der Studie »Lagebild Cybercrime 2013« des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Branchenverbandes BITKOM
© BITKOM 2014
Ergebnisse der Studie »Lagebild Cybercrime 2013« des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Branchenverbandes BITKOM
© BITKOM 2014

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Passwörter sind der Schlüssel zu den vertraulichen Daten. Doch das Bewusstsein für die Gefahren ist noch nicht zu allen Usern durchgedrungen.
Passwörter sind der Schlüssel zu den vertraulichen Daten. Doch das Bewusstsein für die Gefahren ist noch nicht zu allen Usern durchgedrungen.
© BITKOM 2014

Nach einem vorübergehenden Rückgang erlebt das Phishing mit immer raffinierteren Methoden ein Comeback. »Die Cyberkriminellen reagieren professionell und flexibel auf neue Sicherheitsstandards und passen ihre Methoden schnell den geänderten Rahmenbedingungen an«, erklärt BKA-Präsident Jörg Ziercke. »Das Gefährdungspotential für jeden Internetnutzer bleibt daher weiterhin hoch.«

Nach einer repräsentativen BITKOM-Umfrage unter 1000 Internetnutzern in Deutschland sind mit 55 Prozent mehr als die Hälfte in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cybercrime geworden. Das entspricht rund 29 Millionen Betroffenen. »Cyberkriminalität kann jeden treffen«, so BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Dagegen müssten Staat und Internetwirtschaft gemeinsam vorgehen.

Große Dunkelziffer

Zwar verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2013 mit insgesamt 64.426 Fällen von Cybercrime lediglich eine Steigerung von rund 1 % gegenüber dem Vorjahr (63.959). Polizeiliche Ermittlungen und verschiedene Studien weisen jedoch auf ein großes Dunkelfeld hin.

Bei einzelnen Deliktsformen sind deutliche Anstiege bei den Fallzahlen zu verzeichnen: in den Bereichen »Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung« eine Steigerung von 15 Prozent auf 9.779 Straftaten sowie bei der »Datenveränderung/Computersabotage« ein Anstieg um 18 Prozent auf 12.766 Straftaten.

Phishing im Onlinebanking: +19 %

Auch beim Phishing im Zusammenhang mit Onlinebanking, der wohl bekanntesten Variante des digitalen Identitätsdiebstahls, gab es erhebliche Anstiege. Für 2013 wurden dem Bundeskriminalamt 4.096 Phishing-Fälle gemeldet. Das entspricht einer Zunahme um rund 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Nachdem 2012 durch verschiedene Schutzmaßnahmen der Kreditinstitute, wie beispielsweise die Einführung des mTAN-Verfahrens, die Sicherheitsstandards beim Onlinebanking erhöht wurden, haben nach Feststellung des Bundeskriminalamtes die Täter reagiert und neue Schadsoftware und Vorgehensweisen entwickelt, um diese zu überwinden.

Auffällig ist außerdem die Zunahme der Delikte, bei denen das Bundeskriminalamt das Internet als Tatmittel registrierte. 2013 wurden hier 257.486 Fälle gemeldet und damit rund 12 % mehr als im Vorjahr.

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