1. Krankenversicherung: Achtung bei der Familienversicherung
Dieser Nachteil betrifft meist Frauen: Bei 395 Euro pro Monat liegt 2014 die Grenze für die Familienversicherung (2013: 385 Euro). Liegt der Selbstständige mit seinen Renteneinkünften darunter, ist er kostenfrei familienversichert. Liegt er auch nur einen Cent darüber, muss er sich selbst krankenversichern – hierbei kommen in etwa Kosten von 160 bis 180 Euro im Monat zusammen. Rentenberater Johann Walter: „Wenn Sie mit Ihrer Altersrente ohnehin schon den 390 Euro nahe kommen, sollten Sie nicht weiter freiwillig Beiträge einzahlen, um nicht am Ende weniger Geld zur Verfügung zu haben.“
2. Einkommensteuer auf Altersrente: Progressive Steuersätze beachten
Die Einkommensteuer ist ein anderer Faktor, der die Rente mindern kann. Durch Einzahlen von Beiträgen erhöht sich die Rente, die Sie später bekommen. Diese Rentenzahlungen unterliegen ab einem gewissen Grundfreibetrag der Einkommensteuer. Welcher Anteil Ihrer Rente wie hoch besteuert wird, erfahren Sie bei der Deutschen Rentenversicherung.
Auf jeden Fall gelten für Rentner die gleichen – progressiven – Sätze wie für Arbeitnehmer, das heißt: Je höher das Einkommen, desto höher der Steuersatz. Erhöht sich die Rente so „ungünstig“, dass dann ein anderer Steuersatz gilt, kann es sein, dass der Versicherte zwar viel mehr eingezahlt hat, am Ende aber sehr wenig davon rausbekommt – und dass sich stattdessen der Staat freut.
3. Erwerbsminderungsschutz nur für wenige
Die Voraussetzungen für den Erwerbsminderungsschutz sind sehr restriktiv. Noch strenger sind die Bedingungen für den Anspruch auf Berufsunfähigkeitszahlungen. Weist die rentenrechtliche Zeit eines Versicherten auch nur einen Monat Lücke auf oder ist er zu spät geboren, kann er sich den Anspruch nicht sichern.
4. Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung relativ niedrig
Zu erwarten, dass Selbstständige mit freiwilligen Beiträgen eine erhebliche Erhöhung der Regelaltersrente erreichen, ist in den meisten Fällen unrealistisch. Auf eine private Vorsorge wie eine private Rentenversicherung oder die Rürup- oder Basisrente sollten Freelancer also auf keinen Fall verzichten. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung bei etwa 1,5 bis 1,75 Prozent liegt – Unternehmer sollten das mit dem aktuellen Zinsniveau und anderen Anlageformen vergleichen.
Susanne Schödl von GULP ergänzt: „58 Prozent der Teilnehmer an der GULP Stundensatz-Umfrage gaben an, fürs Alter ausreichend finanziell vorgesorgt zu haben. Bei IT-/Engineering-Freelancern ist also nicht die Frage, ob sie vorsorgen, sondern wie. Dabei wollen sie in der Regel die Freiheit haben, ihre Vorsorgeform selbst zu wählen.“