Forschungsverbund Mikroelektronik

Schmiede für Halbleiterspezialisten geht an den Start

8. Dezember 2022, 11:14 Uhr | Corinne Schindlbeck
Fraunhofer
© Fraunhofer Mikroelektronik

Woher kommen in Zukunft die Fachkräfte für die Elektronik? Mit dem Start der Mikroelektronik-Akademie will die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) Weiterbildungsangebote im Bereich Mikro- und Nanoelektronik schaffen und den Mangel an Halbleiterspezialisten in Deutschland mindern.

Die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) ist eine Kooperation des Fraunhofer-Verbunds Mikroelektronik mit den Leibniz-Instituten FBH und IHP. Die Akademie soll in Kooperation mit Bildungsträgern und Industriepartnern zunächst im Rahmen einer einjährigen Konzeptionsphase praxisbasierte Modulangebote erarbeiten und über die nächsten drei Jahre erproben.

Der Aufbau wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Rahmenprogramms Mikroelektronik der Bundesregierung gefördert. Zum Leiter der Mikroelektronik-Akademie wurde Prof. Gerhard Kahmen, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer der IHP GmbH – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik, ernannt.

Die Mikroelektronik-Akademie soll neue Inhalte und Formate zur Ausbildung von Fachkräften auf dem Gebiet der Mikro- und Nanoelektronik entwickeln und  deutschlandweit aufbauen. Im Mittelpunkt stehen zwei standortübergreifende Kompetenzzentren: das »Green ICT @ FMD«1 für eine ressourcenbewusste Informations- und Kommunikationstechnik sowie das FMD-Modul Quanten- und neuromorphes Computing, »FMD-QNC«2. Beides ist als Ergänzung zur universitären Ausbildung oder als Zusatzqualifikation für Mitarbeiter gedacht.

Die Mikroelektronik-Akademie soll den Verantwortlichen zufolge ein erster Baustein sein, Folgeaktivitäten im Bereich der Mikroelektronikausbildung sind geplant und sollen als übergreifende, nationale Akademie sowohl Angebote auf Landes- als auch auf Bundesebene beinhalten.

Drei thematische Säulen soll es geben. Die aus den Vorhaben »Green ICT @ FMD« und »FMD-QNC« abgeleiteten zwei Säulen »Ressourcenbewusste IKT« und »praxisorientierte Halbleitertechnik und -technologie« bilden gemeinsam mit der dritten Säule »Design mikroelektronischer Schaltungen und Systeme« die thematische Basis der Akademie. 

Die FMD übernimmt beim Aufbau der Mikroelektronik-Akademie nicht nur die organisatorische Leitung, sondern auch die Programmverantwortung der drei fachlichen Säulen. Das übergeordnete Ziel ist, die Qualität der Fachkräfteausbildung auf dem Gebiet der Mikroelektronik zu verbessern. Neben der engen Zusammenarbeit mit Industrie- und Forschungspartnern werden daher Kooperationen mit Bildungsträgern und bereits bestehenden Aus- und Weiterbildungsinitiativen angestrebt. Dadurch werden sich zahlreiche Synergien ergeben sowie die Chance einer umfangreichen Vermittlung von Theorie und Praxis. Die Zusammenarbeit der in der Akademie involvierten Akteure soll dabei auf ganz Deutschland und perspektivisch auf Europa ausgeweitet werden, sodass sich ein engmaschiges Netz des Wissenstransfers ergibt.

Geplant ist, dass die Mikroelektronik-Akademie die Zugänglichkeit zum Thema Mikroelektronik für Interessierte mit unterschiedlichen Graden der Vorbildung durch Zertifizierungs- und Qualifizierungskurse ermöglicht. Daneben wird auch die Nachwuchsförderung einen zentralen Themenschwerpunkt einnehmen. Auch der Zugang zu praxisnahen Designumgebungen sowie zu hochmodernen Fertigungsinfrastrukturen und Testumgebungen soll ermöglicht werden.  


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