Vor allem der Mittelstand habe reagiert. Vor allem hier könne man mit relativ wenig Aufwand viel erreichen, erklärt Eicher, »kurze Drähte, schnelle Arbeitsgruppen, nicht zu viele Köche, sondern ein kleines Team aus Geschäftsführung, Marketing und Personalabteilung: So lässt sich mit 25.000 bis 50.000 Euro innerhalb eines Jahres ein tragfähiges Konzept schaffen.«
So wie bei Brose (www.brose.de). Der Automobilzulieferer hat inzwischen nicht nur eine vorbildliche Karriereseite, sondern war auch der erste, der erkannte, dass es imageförderlich ist, sich öffentlich gegen den Jugendwahn zu stemmen: Vor ein paar Jahren suchte Brose öffentlichkeitswirksam gezielt Ingenieure über 50 und schaffte es damit sogar auf die Startseite von Spiegel-Online. Clever gemacht. Dagegen wirken die vielen »Bester-Arbeitgeber«-Wimpel auf ansonsten biederen Stellenanzeigen wie gewollt aber nicht gekonnt.
Brose hat jedes Jahr einen Bedarf an 500 bis 600 Leuten. Alle Stellen kann das Familienunternehmen immer noch nicht besetzen, »aber der Bewerbungseingang hat sich gewaltig verbessert!«, weiß Eicher. Brose habe umgesetzt, was mindestens die Hälfte der Industrie noch nicht verstanden hätte: »Firmen müssen sich heute beim Ingenieur bewerben, nicht umgekehrt. Und: Auch ein technikorientierter Ingenieur ist ein Mensch, der bei der Wahl des Arbeitgebers auch nach dessen Sozialprestige entscheidet. Hier gibt es bei den Firmen noch viel zu ent- und aufzudecken.«