Wie die Konjunktur die Einstellungspraxis beeinflusst

3. September 2008, 17:29 Uhr | Corinne Schindlbeck, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Egal ob Wind oder Solar, das boomt unglaublich«

»Das ist eine Entwicklung, die den aktuellen Konjunkturprognosen entgegensteht«, so Stefan Halbeisen, Gründer und Geschäftsführer von CampusConcept, der die Umfrage verantwortet. »Der Personalbedarf im akademischen Bereich ist mehr denn je konjunkturunabhängig und wird zusätzlich angeheizt durch den Demografiewandel in Deutschland.«

»Egal ob Wind oder Solar, das boomt unglaublich«

Doch vor allem in der Halbleiterbranche ist man sensibel. »Leider sind es ja hier nicht die Fakten, sondern viel mehr die Analysten und Shareholder, die über die Maßnahmen bestimmen«, seufzt Jürgen Adrian, Geschäftsführer der Personalberatung Adrian&Roth. »Einige unserer Kunden aus der Halbleiterindustrie sind derzeit etwas verhalten in ihren Rekrutierungsaktivitäten, was aber weniger mit dem Bedarf als mit strategischen Maßnahmen zu tun hat. Von Stellenabbau über Einstellungsstopp bis zu gezielter Personalsuche sind wir derzeit mit der gesamten Bandbreite konfrontiert«, ergänzt er. Was aber mit den tatsächlichen Verhältnissen nichts zu tun habe: »Wir sollten uns hüten, ständig den Mangel an Ingenieuren in Frage zu stellen, der ist vorhanden und daran gibt es nichts zu rütteln.« Sicher könne die Ingenieurslücke durch Effizienzsteigerung in den Unternehmen schon mal ganz wesentlich gedrückt werden, »aber sicher ist auch, dass das nicht ausreichen wird.«

Zudem gebe es auch in der Halbleiterei Glanzlichter, etwa den Bereich der erneuerbaren Energien. Adrian: »Egal ob Wind oder Solar, das boomt unglaublich und die Homepages der Unternehmen sind voll mit vakanten Positionen für Ingenieure und gute Absolventen.«

Das kann Dr. Christina Höfner von der PSD Group bestätigen. Die Physikerin vermittelt ausschließlich berufserfahrene Ingenieure, vor allem in der Boom-Branche Erneuerbare Energien. »Den steigenden Personalbedarf kann ich hier eindeutig bestätigen. Die Auftragslage ist sehr gut.«

Also keinen Grund zur Panik, man kann immer noch in Ruhe den passenden Karriereschritt suchen? »Ja, doch sollten sich Ingenieure darüber im Klaren sein, dass sich keiner auf seinem Wissen ausruhen kann und sehr wohl den Markt, die Trends und die Anforderungen des Marktes beobachten muss, um sich selbst entsprechend marktgerecht weiterzuentwickeln«, mahnt Jürgen Adrian. 


  1. Wie die Konjunktur die Einstellungspraxis beeinflusst
  2. »Der Bedarf an Fachkräften ist ungebrochen«<br />
  3. »Egal ob Wind oder Solar, das boomt unglaublich«<br />
  4. Schlagwort »Employer Branding«<br />
  5. Wie die Konjunktur die Einstellungspraxis beeinflusst

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