Burnout

Wenn die Seele dicht macht

9. Dezember 2008, 9:41 Uhr | Christine Demmer, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wie kündigt sich ein Burnout an?

Personalberater wie Isabella Schale aus Frankfurt sehen das Thema Burnout mit gemischten Gefühlen. »Viele Mitarbeiter nutzen es als Ausrede für sinkende Leistungsmotivation«, sagt sie. Heute werde viel mehr geklagt als früher. Deshalb müsse man als Vorgesetzter sehr genau hinschauen, was Fakt ist und was Fiktion. »Wenn es echt ist, dann muss es richtig behandelt werden«, macht Schale klar. In Gedanken setzt sie vermutlich hinzu: Und wenn nicht, dann ist es ein Fall für den Personalberater.

Wie kündigt sich ein Burnout an?

Auf diese Symptome sollten Vorgesetzte bei ihren Mitarbeitern achten:

• Anfänglich arbeitet der Mitarbeiter fast pausenlos und fühlt sich unentbehrlich.
Der Mitarbeiter erreicht vereinbarte Ziele nicht mehr. Er oder sie zeigt zunehmend Frustration und Abwehr.
• Die Kreativität lässt nach. Der eigene Antrieb wird durch Dienst nach Vorschrift ersetzt.
• Der Mitarbeiter zieht sich aus dem vertrauten Umfeld zurück. Hilfe von außen wird abgelehnt.
• Der Mitarbeiter äußert sich zynisch und mit abweisender Grundstimmung gegenüber Kollegen, Klienten und der eigenen Arbeit.
• Vermehrt treten Körperbeschwerden und Krankschreibungen auf (häufige Gründe: Rückenbeschwerden, Migräne, allgemeine Erschöpfung). . . . und dann das tun:
• Sofort die Belastung verringern.
• Im Gespräch klären, welche Belastung vorliegt und Hilfe anbieten. Achtung: In manchen Fällen kann auch eine Unterforderung vorliegen.
• Das Team zur wechselseitigen Entlastung auffordern. Vorbeugend helfen körperliche Fitness und Ausdauertrainings durch Sport: In PE-Programmen Unterstützungsmaßnahmen einbauen. Wichtig sind auch Übungen auf der mentalen Ebene, um schneller Belastungsdruck abzubauen. Z.B. Tai Chi oder Qi Gong – »Michael Herbst Jetztzeit« – Präventionsprogramme.

Wie ausgebrannt sind Sie selbst?

An diesen Zeichen erkennt man einen drohenden Burnout:

• Sie bleiben hinter Ihren eigenen Erwartungen zurück.
• Sie fühlen sich häufig erschöpft und niedergeschlagen.
• Sie lenken sich mit Alkohol, Tabak, übermäßigem Essen, häufigerem Sex sowie Internet- und Computeraktivitäten ab.
• Sie haben Schuldgefühle oder Versagensängste.
• Sie ziehen sich gegenüber anderen zurück.
• Sie leiden unter körperlichen Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magenkrämpfen oder nächtlichem Zähneknirschen. …und das kann man dagegen tun:
• Verschaffen Sie sich ein Bild Ihrer gesamten Belastungen (Beruf, Familie, Freizeit) und reduzieren Sie nach Möglichkeiten sofort.
• Holen Sie sich fachliche Hilfe durch einen Arzt oder Coach.
• Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten, um eine Lösung im Arbeitsteam zu finden.
• Ruhen Sie sich regelmäßig aus und regenerieren Sie sich über Sport, Musik oder andere Hobbys.
• Üben Sie sich in Entspannungstechniken wie zum Beispiel autogenes Training und Meditation.


  1. Wenn die Seele dicht macht
  2. Die Erholungsphasen werden kürzer oder verschwinden ganz
  3. Wie kündigt sich ein Burnout an?

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