Familienunternehmen

Nachfolge - kann mein Kind das?

17. März 2016, 10:08 Uhr | Robert Weber, freier Mitarbeiter

Der Erstgeborene übernimmt das Unternehmen und folgt dem Vater. Das klassische Rollenmodell verliert an Bedeutung. Qualifikationsanforderungen verändern sich. Wissenschaftler haben ein Persönlichkeitsbild des erfolgreichen Nachfolgekandidaten gezeichnet.

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Unternehmerkinder, die in die Fußstapfen der Eltern eintreten sind keine Unternehmer, die eine bestimmte Vision gegen alle Widerstände durchsetzen, schreiben Wissenschaftler Universität Witten/Herdecke. Sie sind vielmehr durchaus sozial eingestellt und an Werten orientiert. Ihnen geht es darum, Bestehendes zu bewahren als im Sinne einer kreativen Zerstörung Neues zu erschaffen. Dies ist etwas, dass jeder Unternehmer, der einen Nachfolger sucht, im Kopf haben sollte, raten die Forscher.

Die Studie zeigt aber auch einige Problemfelder. Die Nachfolger zeigen explizite Motive, die den Erwartungen ihrer Umwelt und dem Typus des Unternehmers entsprechen. Dagegen sind ihre impliziten, tief sozialisierten Motivlagen völlig individuell. Dies muss nicht unbedingt problematisch sein, so die Autoren, etwa wenn eine explizite Motivlage nur die Steigerung einer impliziten darstellt. Allerdings warnen die Wissenschaftler: Sollte es jedoch einen Konflikt zwischen impliziten und expliziten Motiven geben, kann es mittelfristig zu einem persönlichen und unternehmerischen Scheitern führen, schlimmstenfalls zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Nachfolger müssen also zunächst mit sich ins Reine kommen, so die Empfehlung.

Gefährlich: Nachfolger wählen die Nachfolge häufig auch, weil sie sich so Leistungsdruck und Karriererisiken auf dem Arbeitsmarkt entziehen können. Dieses dürfe kein Entscheidungskriterium sein, heißt es. Die komplette Studie kann auf der Website www.wifu.de heruntergeladen werden.


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