Wann ist es Zeit zu gehen?
Neben den bisher genannten Gründen für das Verlassen des Unternehmens kann es natürlich auch förderlich für die eigene Karriere sein. »So sollte man nach etwa drei bis fünf Jahren das Unternehmen wechseln, um dann gegebenenfalls später wieder zurückzukommen«, empfiehlt Knapek. »Doch wenn man sich in seinem Job weiterentwickelt und auch die Aufgaben sich durch den technischen Fortschritt weiterentwickeln, dann ist es gut zu bleiben«, so der Experte. Es sei jedoch Aufgabe der Unternehmensleitung, dafür zu sorgen, dass diese Jobs nicht statisch bleiben, sondern hochdynamisch. Ähnlich sieht es auch Heike Paustian. So lange sich der Mitarbeiter weiterentwickele und gefördert würde, sei es nicht schädlich, wenn der 15 und mehr Jahre bliebe.
Köhler empfiehlt speziell Jungingenieuren, nach fünf bis sechs Jahren das Unternehmen zu wechseln, um eine neue Kultur kennenzulernen und um sich weiterzuentwicklen. Und auch den zweiten Job sollt man nicht bis zur Rente behalten. »Spätestens nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit wird es schwer zu wechseln, da diese Mitarbeiter nicht mehr so flexibel sind, neue Strukturen zu erlernen.«
Zum Ende der Podiumsdiskussion wird auch Kritik laut. Brehler warnt Firmen, die ihre Mitarbeiter immer mehr zu Spezialisten werden lassen. Er beobachtet diesen zunehmenden Trend mit großer Sorge. So gäbe es in immer mehr Unternehmen für jeden Handgriff einen Spezialisten und das führe zu immer mehr Hierarchien. Denn je stärker die Arbeit unterteilt werde, je mehr Koordinationsbedarf würde nötig. »Und das führt dazu, dass die Leute immer weniger Ahnung von dem Ganzen haben. Und das demotiviert. Wer sich auf diese Schiene einlässt, der steigert seinen Marktwert definitiv nicht.«