Tipp Nummer 2: Die Superstar-Problematik
Ein »Superstar« ist jemand, der in einem Team oder Unternehmen Höchstleistungen erbringt. Arbeitgeber neigen bei der Personalauswahl oft instinktiv dazu, den qualifiziertesten und versiertesten Bewerber im Bewerberpool zu suchen und diesem die Stelle anzubieten. Aber Vorsicht: Dieser Ansatz kann negative Folgen für das Team haben, in das dieser Superstar einsteigt.
»Die Präsenz eines Superstars beeinflusst die Leistung der anderen Mitarbeiter in seinem Umfeld, und das häufig negativ. Die bloße Nähe eines Superstars – ob im selben Team oder nicht – kann die Teamleistung beeinträchtigen«, so Sherman.
Der Superstar-Effekt ist ein der Intuition zuwiderlaufendes Phänomen. Man würde annehmen, dass die Ergänzung des Teams um ein besonders leistungsstarkes Mitglied alle anderen ermutigen würde, sich der Herausforderung zu stellen und sich genauso sehr anzustrengen. Doch wenn die Kluft bei den Fertigkeiten zu groß ist, können sich andere ängstlich, eingeschüchtert, minderwertig oder sogar unterlegen fühlen. Der Superstar-Effekt kann die Unsicherheiten der Mitarbeiter zum Vorschein bringen, was dazu führt, dass sie nach anderen Möglichkeiten suchen, um voranzukommen.
Superstars können ein Team unglaublich stärken, aber Unternehmen müssen intelligente Entscheidungen darüber treffen, wann sie sie einstellen und wie sie sie innerhalb eines Teams einsetzen. Um Superstars erfolgreich in ihre Belegschaft zu integrieren, ist es für das betreffende Unternehmen unerlässlich, den Wettbewerb zu definieren. Besonders wettbewerbsorientierte Mitarbeiter wollen mit allen konkurrieren, aber diese Neigung lässt sich nach außen lenken. Dies schützt die Team-Mitglieder vor der Konkurrenz untereinander. Arbeitgeber sollten ihr Bestes tun, um das wettbewerbsbetonte Wesen des Superstars in eine neue Richtung zu lenken und es auf etwas zu richten, von dem das Unternehmen als Ganzes und sein Ruf profitieren, ohne dabei ihre anderen Team-Mitglieder abzuschrecken oder vor den Kopf zu stoßen.