Unternehmen tun sich schwer bei Doppelkarrierepaaren
Ganz oben auf der Wunschliste: Flexible Arbeitszeiten und mehr Unterstützung vom Chef. Paare, die Kinder und Karrieren miteinander vereinbaren wollen, wünschen sich vor allem flexible Arbeitsbedingungen und größere Unterstützung durch den unmittelbaren Vorgesetzten.
Viele Unternehmen kommen diesem Wunsch bereits nach und werben mit familienfreundlichen Arbeitsbedingungen. Doch die entscheidende Barriere für die tatsächliche Nutzung solcher Angebote liegt in der Unternehmenskultur: Jedes zweite Paar kritisiert, dass in seinem beruflichen Umfeld ein hohes Maß an täglicher Anwesenheit entscheidend sei für künftige Karrierechancen. Tatsächlich unterstützt nur gut jedes dritte Unternehmen die individuelle Flexibilität, in dem es Arbeitsergebnisse bewertet und nicht die Dauer der Anwesenheit.
Das sind die Kernergebnisse einer Studie, die Ende 2007 im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt wurde. Befragt wurden 1200 Paare mit Kindern, bei denen beide Partner in leitenden Positionen tätig sind. Die Untersuchung zeigt, dass es zwar vielen Paaren gelingt, Kinder und Karriere miteinander zu vereinbaren. Doch dafür zahlen sie einen hohen Preis, und dies durchaus nicht nur in finanzieller Hinsicht: Als größte Herausforderungen werden die Organisation der Kinderbetreuung und das Zeitmanagement gesehen. Die Hälfte der Mütter (56 Prozent) und Väter (47 Prozent) ist unzufrieden mit der eigenen Work-Life-Balance.