HR in der Krise: Ritt auf der Klinge

28. April 2009, 16:50 Uhr | Christine Demmer, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Grundsätze ordnungsgemäßer Personalarbeit

Grundsätze ordnungsgemäßer Personalarbeit

HR-Manager und -managerinnen sind besonders gefordert, schnell auf die veränderten Bedingungen zu reagieren. Was sollen die Personaler angesichts der Krise tun? Die Human Resource Alliance schlägt dazu einen Verhaltenskodex vor. Hier einige Auszüge:

HR stellt ethisches Handeln im Unternehmen sicher:

• HR sorgt zugleich dafür, dass nachhaltiges und gesellschaftlich verantwortliches Wirtschaften als Handlungsprinzip im Unternehmen gelebt wird.
• HR überprüft personalpolitische Instrumente und Prozesse. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Ausbildung von Führungskräften im Unternehmen, aber auch dem Nachbesetzungsmanagement sowie dem Recruiting dieser Zielgruppe.
• Integrität und Reflexionsvermögen im Hinblick auf das eigene Handeln rücken auf der Liste eignungsdiagnostischer Kriterien für die Auswahl von Führungskräften sowie auf der Zielliste der Entwicklung des Führungsnachwuchses auf die ersten Plätze.

HR fördert eine aktive Kommunikation zur Krise:

• Die aktuelle Krise verunsichert aktuelle wie potenzielle Mitarbeiter des Unternehmens. Einen »guten Arbeitgeber« erkennen man auch daran, dass er Orientierung dazu bietet, ob und wie sich die Krise auf das eigene Unternehmen auswirkt. HR fördert eine aktive Kommunikation als Hygienefaktor.

HR findet kreative Alternativen zum Personalabbau:

• HR verfolgt das Prinzip des jeweils milderen Mittels in schwierigen Zeiten, das heißt schöpft zunächst kreativ sämtliche Möglichkeiten durch Flexibilisierung aus.
• Wenn sich ein Abbau von Personal nicht vermeiden lässt, sorgt HR für einen fairen Umgang mit den vom Abbau betroffenen Mitarbeitern.
• Abbau, Umbau und gleichzeitiger Aufbau gehen in gut gemanagten Krisen Hand in Hand. Auch in der Krise verliert HR strategische Ziele nicht aus den Augen.

HR fördert weiterhin Investitionen ins Talent Management:

• Qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für lebensnotwendige Funktionen im Unternehmen sind ein knapper werdendes Gut. Zwar verschiebt sich das Talent Management in der Krise in vielen Unternehmen von der Anwerbung neuer zur Bindung von schon eingestellten Talenten. HR investiert aber auch weiter in Arbeitgebermarken und das Beziehungsmanagement zu den externen Talenten.

HR hilft dabei, die Employability von Absolventen zu sichern:

• Unternehmen stehen auch in der Krise zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Unter der Federführung von HR finden sie in Zusammenarbeit mit den Hochschulen Wege, wie sie möglichst vielen Hochschulabsolventen trotz Krise den Einstieg in die Arbeitswelt ermöglichen auch ohne unbefristete Arbeitsverträge.


  1. HR in der Krise: Ritt auf der Klinge
  2. In der Krise regiert der Rotstift
  3. »Aktive Interaktion mit den Mitarbeitern«
  4. Grundsätze ordnungsgemäßer Personalarbeit

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