Hervorragende Aussichten für Absolventen

26. August 2008, 10:39 Uhr | Christine Rosette, Elektronik
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»Ingenieurlücke« wächst

»Ingenieurlücke« wächst

Auch die immer wieder beschworene »Ingenieurlücke« lässt sich belegen: Schon im Jahr 2004 lagen in Deutschland allein die Ingenieur-Ersatzraten unter 1 – die Zahl der Absolventen reicht nicht aus, um die in den Ruhestand gehenden Ingenieure zu ersetzen. Verschärft wird diese Entwicklung durch die zunehmende Nachfrage nach Ingenieuren, und zwar nicht nur in der Industrie. Zwar liegen die typischen Beschäftigungsfelder im industriellen Sektor, und gut jeder fünfte Ingenieur arbeitet im Fahrzeug- oder Maschinenbau.

Eine große Anzahl der Ingenieure ist jedoch auch in Ingenieurbüros, Patentanwaltskanzleien oder anderen technik- und unternehmensnahen Dienstleistungsunternehmen beschäftigt. Viele Ingenieure erbringen in auf Forschung und Entwicklung spezialisierten Unternehmen wichtige Vorleistungen für Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, entwickeln und koordinieren Lösungen im Logistik- oder Konstruktionsbereich. Immerhin 41,6 Prozent der Ingenieure sind der aktuellen Ingenieurstudie von VDI und Institut der deutschen Wirtschaft zufolge mittlerweile im Dienstleistungsbereich beschäftigt.

Die jährlich erwarteten Absolventenzahlen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge reichen daher nicht aus, den Ersatzbedarf zu decken, den die VDI-Studie bis 2010 mit jährlich etwa 37.000, nach 2015 sogar mit 43.000 beziffert, geschweige denn, die zunehmende Nachfrage seitens der Unternehmen zu decken. Bereits im Jahr 2006 konnten etwa 48.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Konsequenterweise hat die hohe Nachfrage nach Ingenieuren bei gleichzeitig geringem Fachkräfteangebot zu im Vergleich zu anderen akademischen Berufsgruppen deutlich höheren Einkommen geführt. Laut einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe des Sozioökonomischen Panels lag das Bruttojahresgehalt eines vollzeiterwerbstätigen Ingenieurs inklusive variabler Gehaltskomponenten im Jahr 2006, dem zweiten Jahr des akuten Engpasses, um 26 Prozent höher als das vergleichbare Durchschnittsgehalt eines anderen vollzeiterwerbstätigen Akademikers. Im Jahr 1996 hatte die entsprechende Lohndifferenz lediglich 3,6 Prozent betragen.

Im Umgang mit dieser Ingenieurlücke haben Unternehmen unterschiedliche Strategien entwickelt. Nahezu jedes zweite Unternehmen stellt laut IW-Zukunftspanel aktuell gezielt ältere Ingenieure ein, zwei Drittel aller Ingenieurunternehmen investieren gezielt in Weiterbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter. Eine gezielte Rekrutierung ausländischer Ingenieure wird hingegen lediglich von jedem fünften Ingenieurunternehmen betrieben, vornehmlich von größeren. Und jedes vierte Ingenieurunternehmen reagiert auf die Konkurrenzsituation bei der Rekrutierung neuer Ingenieure mit höheren Gehältern.


  1. Hervorragende Aussichten für Absolventen
  2. »Ingenieurlücke« wächst
  3. Hervorragende Aussichten für Absolventen
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