Ingenieure gehören zu den am besten verdienenden Arbeitnehmern in Deutschland. Der Grund: Es zeichnet sich zunehmend ein Mangel ab – zum einen, weil die Wirtschaft immer mehr Ingenieure braucht, zum anderen geht die Zahl der Absolventen seit einigen Jahren zurück.
Schon seit Jahren warnen Wirtschaft und Verbände vor dem Ingenieurmangel in Deutschland. Doch da sich die Unternehmen den Luxus erlaubten, nur genau auf den zu besetzenden Arbeitsplatz passende Ingenieure einzustellen, und allzu häufig – wenn ihnen dies nicht gelang – den »Ingenieurmangel« dafür verantwortlich machten, aber auch, weil die Arbeitsämter immer noch eine große Anzahl arbeitsloser Ingenieure in ihren Statistiken führten, wurden von vielen diese Klagen nicht wirklich ernst genommen.
Mittlerweile ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ingenieure (Stand Mai 2008) weiter auf gut 22.000 gesunken, im Durchschnitt des Jahres 1999 waren 76.666 Ingenieure arbeitslos gemeldet. Besonders profitiert von dieser Entwicklung haben die so genannten älteren Ingenieure (50+), deren Arbeitslosenzahl laut IAB – Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit – im achten Jahr in Folge gesunken ist. Im Jahresdurchschnitt 2007 waren nur noch 11.153 Ingenieure dieses Alterssegments arbeitslos gemeldet. Bei einer Arbeitslosenquote (in Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) von 3,9 Prozent kann man also durchaus von Vollbeschäftigung sprechen.
Die meisten Ingenieure fehlten 2007 in Baden-Würtemberg und in Nordrhein-Westfalen. Die nicht erwähnten Bundesländer haben entweder keinen Bedarf oder einen Rückgang:
Bundesland | Offene Stellen für Ingenieure |
Baden-Würtemberg | 15.219 |
Nordrhein-Westfalen | 15.179 |
Bayern | 13.256 |
Hamburg | 6663 |
Niedersachsen | 6055 |
Hessen | 5522 |
Rheinland-Pfalz | 2393 |
Bremen | 1965 |
Thüringen | 1207 |
Schleswig-Holstein | 1220 |
Sachsen | 1128 |
Sachsen-Anhalt | 654 |
(Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln)