Eine der wichtigsten Fragen für die Hans-Böckler-Stifung ist es, unter welchen Bedingungen die Beschäftigten in der »Industrie 4.0« arbeiten werden. Zum Beispiel könnte die Entkopplung von Arbeitszeit und Arbeitsort auch in der Industrie zur Regel werden. Weit mehr als bisher könnten sich flexible Formen der Projektarbeit durchsetzen.
Die möglichen Konsequenzen für die Beschäftigten werden in der wissenschaftlichen Literatur widersprüchlich eingeschätzt: Einerseits finden sich Argumente, die für eine Steigerung der Qualität der Arbeit und der Lebensqualität der Beschäftigten sprechen. Hervorgehoben wird etwa, dass flexible Arbeitszeiten eine bessere »Work-Life-Balance« ermöglichen.
Andererseits werden die Risiken diskutiert: beispielsweise fehlende Regulierung, neu entstehende prekäre Arbeitsformen, datenschutzrechtliche Probleme bei personenbezogenen Leistungsdaten sowie Arbeits- und Leistungsverdichtung.
Zusammengefasst zeigt die Untersuchung der Dortmunder Wissenschaftler, dass noch längst nicht ausgemacht ist, wie die Arbeit der Zukunft aussehen wird. Das heißt für sie, dass der Wandel keineswegs vorgegeben sei, sondern noch gestaltbar. Von entscheidender Bedeutung sei dabei die »Partizipation und Mitbestimmung der Beschäftigten«, so Ittermann, Niehaus und Hirsch-Kreinsen.