ifaa-Umfrage zur »Arbeitswelt der Zukunft«

Chancen und Risiken der Arbeitswelt 4.0

10. November 2015, 12:57 Uhr | Corinne Schindlbeck
Die Chancen von Industrie 4.0: Steigerung der Produktivität und damit Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen. Die Befürchtungen: Mangelnde Qualifikation von Beschäftigten, Datensicherheit und Kosten.
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Bislang hat »Industrie 4.0« nur wenig Auswirkungen auf die Arbeitswelt, zeigt eine Umfrage des Instituts für Angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa). Doch das soll sich schon im nächsten Jahr ändern.

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»Die Arbeit wird in Zukunft flexibler, gesünder und gemischter«, erklärte der Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser. »Bei der Veränderung spielen insbesondere die zunehmende Digitalisierung und das Thema Industrie 4.0 ein große Rolle«.

Die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen nähmen an Fahrt auf und »gehen zum großen Teil so schnell, dass kein Gesetzgeber hinterherkommt.«

 

Arbeitswelt und "Industrie 4.0": ifaa-Trendbarometer

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Das ifaa-Trendbarometer »Arbeitswelt« soll Auskunft geben über die Bedeutung von Themen der Arbeits- und Betriebsorganisation sowie der Arbeitswissenschaft. Zweimal jährlich befragt das ifaa dazu Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen, Verbänden und Wissenschaft, welche Themen wichtig oder weniger wichtig eingeschätzt werden.

Damit will das ifaa aktuelle Trends schnell erfassen und kommunizieren. An der aktuellen Befragung haben rund 600 Personen teilgenommen. Dabei kamen die Experten aus den Unternehmen (60 %), aus Verbänden (22 %), der Wissenschaft (7 %) und aus sonstigen Bereichen (8%).

Die Ergebnisse: Die Arbeitswelt wird flexibler. Zum Beispiel beim Thema Arbeitszeit. Die Flexibilität werde auf beiden Seiten gewünscht, bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Arbeitnehmer wünschen diese z.B. bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Unternehmen brauchen Flexibilität je nach Kapazitätsauslastung.

Die Arbeitswelt wird zudem immer gesünder. »So sind moderne Schichtsysteme verträglicher für den Menschen in Richtung psychischer und physischer Belastung,« erklärt der Direktor des ifaa. Digitalisierung und Industrie 4.0 können hier ebenfalls Unterstützung bieten. Assistenzsysteme erleichtern beispielsweise die Prozesse. Roboter können Beschäftigten schwere Lasten abnehmen oder bei schwer zugänglichen Montagepositionen helfen.

Beim Stichwort »gemischte« Arbeitswelt spricht Prof. Stowasser das Thema »Diversity« an. »Die Zukunft der Arbeit wird bunt. Es wird mehr und mehr Veränderungen in Richtung demografischem Wandel geben. Der Anteil von Frauen im Beruf wird sich weiter erhöhen und auch die Integration von Flüchtlingen wird zunehmen.«

Abschließend betont er: »Alle sind hier gefordert. Unternehmen sollten verstehen, dass wir neue Arbeitslösungen brauchen, in denen beispielsweise die Beschäftigung bis 67 oder lebenslanges Lernen möglich sind. Die Menschen müssen die unbedingte Verantwortlichkeit für die eigene Gesundheit wahrnehmen.«


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