Flops in der Elektronik-Geschichte

Was der Markt nicht wollte

21. Juni 2012, 17:38 Uhr | Alfred Goldbacher
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die geteilte Tastatur und die Laserdisc

Unter einer ergonomischen Tastatur versteht man gemeinhin eine Tastatur mit Anordnung der Tastenfelder in einem Winkel oder in geschwungener Form. Diese Formen ermöglichen eine deutliche Verbesserung für die Handhaltung als Brett-Tastaturen.

Die Anordnung der rechten und linken Tastenfeldbereiche in einem nach außen gedrehten Winkel entlastet zweifellos Hände und Arme; eine Verdrehung im Unterarm wird vermieden. Den Nutzern verlangt die Tastatur allerdings eine Eingewöhnungszeit von einigen Tagen ab. Außerdem setzt der positive ergonomische Effekt der abgewinkelten Form voraus, dass die Nutzer/innen das Zehn-Finger-System beherrschen. Dann wird auch die Schreibleistung nicht eingeschränkt. Wer allerdings mit der rechten Hand auch das linke Tastaturfeld bedient oder umgekehrt, hat bei Tastaturen mit großer Abwinklung erheblich längere Wege und erhöhte Muskelaktivitäten.

Es verwundert, dass diese Tastatur-Anordnung nicht den großen Durchbruch geschafft hat; umso mehr, als die Tastatur mit einem Straßenpreis von rund 35 Euro nicht viel mehr kostet als eine übliche Qualitätstastatur.

Flops aus der Elektronik-Geschichte

Laser-Tastatur Laserkey CL800BT
Geteilte Tastatur
Laserdisc

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Laser-Disc - Vorläufer der DVD

Filmliebhaber konnten ihr Material bereits 1986 auf einer Disc speichern: auf der sogenannten Laserdisc (LD), die auch Laservisiondisc genannt wurde. Obgleich sie die Firma Pioneer angeblich als optisches Speichermedium für Videos im Heimgebrauch etablieren wollte, kam die LD in erster Linie im professionellen Bereich zum Einsatz.

Die Abtastung erfolgte berührungslos durch einen Laser. Das Videosignal wurde im Gegensatz zur Video-CD und DVD analog aufgezeichnet. Dasselbe galt in der Anfangszeit der Laserdisc auch für das Audiosignal; 1987 wurde jedoch neben der analogen Stereo-Audiospur eine digitale eingeführt.

In den letzten Jahren wurde zunehmend mit digitalen Tonspuren wie zum Beispiel Dolby Digital 5.1 oder DTS experimentiert. Kapitel und Features konnten wie bei der DVD direkt angewählt werden. Mit 30 cm Durchmesser (Bild 3) hatte die Laserdisc eine im Vergleich zu anderen optischen Medien durchaus beachtliche Größe. Daneben gab es auch Versionen mit 20 und 12 cm Durchmesser, doch konnten auf der kleinen Version lediglich Videos mit 6 Minuten Aufnahmelänge untergebracht werden. Um die Jahrtausendwende wurde sie von der DVD völlig verdrängt und hat heute nur noch in Sammlerkreisen Bedeutung.

Windows Me - absturzgefährdet?

Die Betriebssystemversion Windows Me erschien im September des Jahres 2000 (rund ein Jahr vor Windows XP) als Nachfolger von Windows 98 SE auf dem Markt. Als Neuerungen wurden  stabilere Treiber für die - von Windows 98 übernommene - Hardware-Datenbank integriert sowie native Unterstützung für (damals) neue am Markt verfügbare Hardware hinzugefügt.  

Windows Me galt nach der Veröffentlichung gemeinhin als störanfällig und absturzgefährdet, was daran lag, dass während der Entwicklung das Treibermodell verworfen und geändert wurde und deshalb relativ wenige Treiber für Me verfügbar waren. Zudem war es auch extrem unausgereift (u.a. Systemwiederherstellung, USB-Massenspeichertreiber, einige Netzwerktreiber, Ruhezustand) und funktionierte erst nach den ersten Updates vernünftig.


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