Qimonda-Nachlass

TI kauft 300-mm-Fab-Linie von Qimonda

30. September 2009, 13:17 Uhr | Frank Riemenschneider

Der amerikanische Halbleiterhersteller Texas Instruments hat grünes Licht für den Kauf einer 300-mm-Fertigungslinie des insolventen Speicherherstellers Qimonda erhalten.

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Texas Instruments hat von dem Gericht, das die Insolvenz der US-Sparte von Qimonda betreut, das ok für den Kauf von Geräten und Anlagen zur Halbleiterproduktion aus dem stillgelegten Werk in Sandston bei Richmond im US-Bundesstaat Virginia bekommen. Der Kaufpreis beträgt 172,5 Millionen Dollar. Die Qimonda-Fab war ab 1996 als White Oak Semiconductor gebaut worden, damals im Rahmen des Joint-Ventures zwischen Siemens Halbleiter (heute Infineon) und Motorola (heute Freescale).

Die gekauften Maschinen werden von TI in der weltweit ersten Chip-Fab zur Produktion von Analog-ICs auf 300-Millimeter-Wafern in Richardson mit der Bezeichnung RFAB zum Einsatz kommen. Ende 2010 sollen die ersten Chips der neuen Fabrik ausgeliefert werden. 250 neue Mitarbeiter werden dafür in der RFAB eingestellt.´

Das Gebäude dieser RFAB steht bereits seit Mai 2006 in Richardson, einem Vorort von Dallas im US-Bundesstaat Texas, dem Hauptsitz von TI. Bislang waren dort noch keine Anlagen installiert. Nach den Informationen von Semiconductor International sollte die 2003 geplante RFAB ursprünglich Digital-ICs herstellen; 2008 wurde dann bekannt gegeben, dass TI lieber Analogchips produzieren wolle.

Weil die gebrauchten Anlagen von Qimonda um ein vielfaches billiger sind als neue, konnte TI nunmehr offensichtlich ein Geschäftsmodell entwickeln, bei dem Analog-ICs wirtschaftlich auf 300-Millimeter-Wafern hergestellt werden können. Bislang wurde dies in der Branche insgesamt als nicht wirtschftlich darstellbar angesehen.

Angesichts wachsender Liquiditätsprobleme hatte Qimonda schon Ende 2007 ältere 200-mm-Fertigungsanlagen an den Spezialdienstleister Macquarie verkauft und zurückgemietet (»Lease-Back«).


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