Katastrophe in Japan

Reißt die Lieferkette ab?

14. März 2011, 15:22 Uhr | Corinna Puhlmann, Erich Schenk, Heinz Arnold, Iris Stroh, Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

NAND-Flash: Die Preise steigen bereits

Mit 40 Prozent liegt der japanische Anteil an NAND-Flash-Speichern besonders hoch - in Japan dominiert Toshiba diesen Markt. Das Unternehmen betreibt mehrere Fabs zur Fertigung von NAND-Flash-Speichern, vor allem im Großraum Tokio. Hier hat es offenbar keine größeren Schäden gegeben, allerdings ist die Fertigung zumindest kurzzeitig unterbrochen worden. SanDisk - das Unternehmen unterhält ein Joint-Venture mit Toshiba zur Fertigung von NAND-Speichern - meldete schon am 11. März, dass Fab 3 und Fab 4 (beides sind Joint-Ventures mit Toshiba) in Yokkaichi ihre Produktion nach dem Beben kurz unterbrochen hätten, die Auswirkungen auf die Fertigung seien aber minimal geblieben. Keiner der Mitarbeiter sei verletzt worden.

SanDisk hatte die Fertigung von in Fab 3 und Fab 4 inYokkaichi, die 500 km vom Epizentrum entfernt liegen. kurz unterbrochen, die Aussagen seien aber minimal. Weitere Aussagen gibt es derzeit aber weder von SanDisk noch von Toshiba. Kein Wunder also, dass die Unsicherheit bei Herstellern, Lieferanten und Distributoren groß ist. Immerhin sind in der Zwischenzeit die Preise für NAND-Flash-Speicher um 20 bis 25 Prozent gestiegen, der Preis der Toshiba-Aktie ist deutlich gefallen. Marktbeobachter rechnen damit, dass es Engpässe im Berich der NAND-Speicher geben könnte. Anders sieht es bei NOR-Speicher aus, sie werden so gut wie nicht in Japan gefertigt.

Jetzt muss erst einmal eine gewisse Zeit verstreichen, dann erst kann analysiert werden, was wirklich passiert ist und welche tatsächlichen Auswirkungen das Erdbeben auf die Lieferkette nimmt. Aus heutiger Sicht kann man aber sagen, dass sich die direkten Auswirkungen in Grenzen halten dürften, denn der allergrößte Teil der IC-Fabs in Japan sind südlich von Tokio angesiedelt.


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