Die Gelddruckmaschine arbeitet weiter

Qualcomm vermeldet einmal mehr Rekordergebnis

1. Februar 2014, 10:48 Uhr | Frank Riemenschneider
Noch-COO Steve Mollenkopf wird im März 2014 als neuer CEO von seinem Vorgänger Dr. Paul Jacobs das finanziell gesündeste Unternehmen der Halbleiterbranche übernehmen.
© Elektronik

Der kalifornische Chip-Hersteller Qualcomm hat das erste Quartal seines Geschäftsjahres 2014 mit einem erneuten Rekordumsatz abgeschlossen. Auch die Anzahl der verkauften MSM-Chipsets erreichte ein neues Allzeit-Hoch in einem 1. Quartal. Von Qualcomms Profitabilität kann sogar Marktführer Intel nur träumen.

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Besser hätte sich Qualcomms Noch-CEO Dr. Paul Jacobs aus dem operativen Geschäft nicht verabschieden können: Mit 6,62 Mrd. Dollar Umsatz im Zeitraum von Oktober-Dezember 2013 erzielte Qualcomm rund 10 % mehr Einnahmen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei wurden sogar 17 % mehr MSM-Chips ausgeliefert, in Summe 213 Mio. Einheiten.

Der Gewinn betrug 2,16 Mrd. Dollar, so dass Qualcomm eine Umsatzrendite von fast 33 % erzielte - deutlich mehr als alle anderen Hersteller in Qualcomms Marktumfeld (lediglich spezialisierte High-Performance-Analog-Hersteller wie Linear Technology kommen regelmäßig auf Umsatzrenditen von 40 % oder mehr). Marktführer Intel zum Beispiel erzielte im identischen Zeitraum eine Umsatzrendite von 18,8 %.

Die Investitionen in Forschung & Entwicklungen blieben auch in diesem Quartal überdurchschnittlich hoch. Mit 1,328 Mrd. Dollar reinvestierte Qualcomm 20 % seines Umsatzes, üblich im Marktumfeld sind eher Werte um 15 % (Intel investierte z.B. 14,4 % im selben Zeitraum in F&E).

Bemerkenswert sind auch noch zwei andere Kennzahlen der Bilanz: Mit 8,292 Mrd. Dollar hat Qualcomm mehr als 2 Mrd. Dollar mehr Geldreserven als noch Ende September 2013 und das Eigenkapital erreichte mit 37 Mrd. Dollar ebenfalls ein Allzeit-Hoch zum Ende eines 1. Quartals eines Geschäftsjahres.

Obwohl Qualcomm auch durch sinkenden durchschnittliche Verkaufspreise der Chips betroffen ist, können die Kalifornier dies durch zwei Aspekte kompensieren: Dank ihrer Quasi-Monopolstellung in den Bereichen LTE-Modems und Snapdragon-SoCs für Mobilgeräte können sie den Preisverfall durch Mehrverkäufe überkompensieren. Und dann sind da ja noch fast 2 Mrd. Dollar Lizenzeinnahmen für unzählige Patente, denen kaum Kosten gegenüberstehen und welche die Profitabilität hochhalten.

Die Aussichten für die nächsten Quartale sind jedenfalls gut: Qualcomm rechnet mit weiterem Umsatzanstieg und mit bis zu 195 Mio. verkauften Chipsets im 2. Quartal - die Gelddruckmaschine in San Diego bleibt am Laufen.

Wenn Steve Mollenkopf am 4. März den CEO-Posten von Jacobs übernehmen wird, wird ihm dieser das finanziell gesündeste Unternehmen der Branche übergeben - es bleibt abzuwarten, ob Qualcomm angesichts sinkender Preise pro Chip speziell im Wachstumsmarkt China seine Profitabilität auch langfristig wird halten können.


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