Dennoch plant Freescale eine Kinetis-Serie mit dem Cortex-M7, wobei auffällt, wie stark Freescale sein MCU-Portfolio ausgebaut hat, seitdem Sie an Bord sind, und das obwohl wir schon früher darüber diskutiert haben, ob es nicht insgesamt zu viele verschiedene Controller gibt.
Es gibt in den USA derzeit einen Bestseller, und dort ist folgender Satz zu lesen: Wenn Sie Ihren Kunden zu viel Auswahl bieten, wird er keine Entscheidung fällen. Das Phänomen ist längst bekannt, und es gibt viele Beispiele aus dem Alltag, die das belegen. Ich glaube auch, dass unsere Industrie zu viele Controller anbietet, aber dieser Trend ist schwer umkehrbar.
Wodurch wurde er ausgelöst?
Eigentlich durch Jean Anne Booth, früherer CEO von Luminary. Sie hatte damals innerhalb von kurzer Zeit 60 verschiedene Controller auf Basis des Cortex-M3 vorgestellt, und alle anderen Hersteller mussten nachziehen, wobei dieses Phänomen nicht nur die Hersteller von ARM-Controllern betrifft, sondern die komplette MCU-Welt.
Trotzdem hat Freescale sein Produktspektrum extrem schnell ausgebaut.
Ja, weil wir wie viele andere Hersteller auch, mitziehen mussten. Mittlerweile nutzen ja die Hersteller auch das Argument des großen Produktspektrums, um im Markt zu punkten. Gerade große Konkurrenten zu Freescale waren früher mit einem deutlich größeren Portfolio aktiv, das mussten wir schnellstmöglich ändern.
Also wird weiter kräftig das Produktspektrum ausgebaut?
Wie gesagt, so eine Entwicklung ist nicht einfach zu stoppen oder umzukehren. Aber ich bin mir sicher, dass kleinere Prozessstrukturen dem Trend zu einem immer größeren MCU-Portfolio so oder so ein Ende bereiten werden. Mit 28 oder 14 nm wird die Anzahl der unterschiedlichen Controller deutlich abnehmen.