Konkurrenz für ARM

Andes liefert Ultra-Low-Power-CPU-Cores

7. Mai 2013, 13:08 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Marktposition und Fazit

Andes baut seine Marktposition aus

In nur wenigen Jahren hat sich Andes ein Portfolio von Low-End-32-Bit-CPU-Cores aufgebaut, das eine breite Palette von Anwendungen, einschließlich der mobilen, digitalen Heim-, Industrie- und Automobil-Designs bedienen kann. Aufgrund ihres eigenen Befehlssatzes sind diese Cores nicht gut geeignet, um als Haupt-Applikations-CPU in einem Smartphone oder Tablet zu arbeiten, aber sie sind in jeder Embedded-Anwendung leicht einsetzbar, in welcher der Code für jeden beliebigen Befehlssatz kompiliert werden kann. Zu diesen Anwendungen gehören viele hochvolumige Applikationen wie Mobilfunk-Basisband, WiFi und Bluetooth, Touchscreen-Controller und Power-Management.

Das Unternehmen hat seine Vorteile (Sitz in Taiwan und und gute Verbindungen zu MediaTek) ausgenutzt und konnte damit seine Cores in Hunderten Millionen ausgelieferter Chips pro Jahr platzieren. Zusätzlich zu MediaTek bemustern (oder sind bereits in Produktion) Elan Microelectronics, ITE Tech und Taifatech die Cores von Andes. Dieses sind allesamt taiwanesische Chip-Hersteller, aber vor kurzem hat Andes 10 Lizenznehmer in China und einen in Korea gewonnen. Das Unternehmen steht nun bereit, seinen Horizont in die USA und darüber hinaus zu erweitern, auch in Europa gibt es mittlerweile unter europe@andestech.com einen Vertriebsbeauftragen.

ARM-Cores sind in vielen Low-End-Anwendungen sehr beliebt, und das Unternehmen hat die Cortex-M-Serie entwickelt, um optimierte Designs für diesen Markt liefern zu können. In der Vergangenheit haben CPU-Core-Anbieter wie ARC und Tensilica mit ARM um diese Anwendungen konkurriert, wobei sie oft Designs gewonnen haben, indem sie die vergleichsweise hohen Lizenzgebühren (insbesondere NRE-Gebühr) von ARM unterboten haben. Seit der Übernahme von ARC durch Synopsys, das jetzt CPUs mit EDA-Tools bündelt, ist der Core für Designer, die nicht mit Synopsys-Tools arbeiten, weniger attraktiv geworden. Tensilicas anstehende Übernahme durch Cadence wird vermutlich das gleiche Problem hervorrufen. In jedem Fall hat sich Tensilica mehr auf DSP-Anwendungen konzentriert. Andere kleine CPU-IP-Anbieter, wie Beyond Semi und Cortus bieten preiswerte Alternativen zu ARM, aber keiner hat jemals das Kunden-Momentum von Andes erreicht.

Andes nutzt diese Gelegenheit, um sich als wichtiger Wettbewerber der Cortex-M-Linie zu platzieren. ARM wird Favorit der großen Halbleiter-Hersteller bleiben, die eine Art Generallizenz für die ARM-Cores haben. ARC wird bei Synopsys’ EDA-Kunden beliebt bleiben. Für andere Chiphersteller, vor allem kleinere Unternehmen, können die Andes-Cores die Cortex-M durch ähnliche Eigenschaften und Gatter-Zahl in Verbindung mit Vorteilen bei Rechenleistung und Energieeffizienz in den meisten Anwendungen ersetzen. Noch wichtiger ist für kostengetriebene Chip-Hersteller die Tatsache, dass Andes die Lizenzgebühren von ARM deutlich unterbietet. Diese Alleinstellungsmerkmale sollten es dem Unternehmen ermöglichen, sein Geschäft deutlich auszubauen.


  1. Andes liefert Ultra-Low-Power-CPU-Cores
  2. Die AndeStar-Architektur
  3. Der neueste Andes-Core
  4. ARM wird bei Kosten und Leistungsaufnahme unterboten
  5. Marktposition und Fazit

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