Per-Olof Loof, CEO von Kemet, glaubt letztlich nicht, an die Umsetzung der protektionistischen Wirtschaftspolitik, die in Trumps Wahlkampf immer wieder aufblitzte: »Handel, und ganz speziell internationaler Handel ist gut für´s Geschäft«. Er gibt aber auch zu, dass die Wirtschaftspolitik seit Beginn der Globalisierung zu einem massiven Verlust an Arbeitsplätzen vor allem im produzierenden Bereich in den USA beigetragen hat. »Warten wir erst mal ab, welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen Trump in den ersten Wochen und Monaten seiner Präsidentschaft dann wirklich ergreift«.
Eine Haltung, die auch Dave Heinzmann, COO von Littelfuse teilt. Am Vorabend der Wahl befragt, äußerte er sich skeptisch zu den Wahlchancen von Trump. Er plädierte aber auch dafür, keine Weltuntergangsszenarien im Fall einer Wahl Trumps heraufzubeschwören: »Es wird zu unterscheiden sein zwischen dem, was in diesem Wahlkampf proklamiert wurde und dem, was im Rahmen der amerikanischen Verfassung umsetzbar ist. Ich vertraue da auf die in der Verfassung verankerte Gewaltenteilung. Ein Präsident kann viel, aber nicht alles«.
Hiroyuki Yashiro, President & CEO von TDK-Lambda, blieb auch nach den Börseneinbrüchen in Tokio ruhig. »Der Welthandel lässt sich nicht auf einen Schlag durch eine einzige Person verändern, wie sich seine wirtschaftspolitischen Ansichten langfristig auf den Welthandel auswirken, lässt sich aus heutiger Sicht noch nicht sagen«. Yashiro geht auf jeden Fall davon aus, dass die nach bekannt werden der Trump-Wahl aufgetretenen Währungsschwankungen sich sehr schnell wieder auf dem Niveau vor der Wahl einpendeln werden«.
Auch Bernhard Erdl, CEO und President von Puls, gibt sich optimistisch, dass sich die wirtschaftspolitischen Befürchtungen nach der Trump-Wahl als nicht so dramatisch darstellen werden. »Die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat ist für den Freihandel«, so seine Einschätzung, »nachdem er Geschäftsmann ist, wird er den Freihandel dort beibehalten, wo er gut für Amerika ist«. Erdl zeigt sich zudem überzeugt davon, »dass Trump einfach das sagt, was die Leute hören wollen. Das muss nicht bedeuten, dass er es so meint. Wie schnell er von Wahlkampfaussagen abrücken kann, zeigt sich ja bereits bei Obamacare«. Sein Fazit: »Vielleicht gibt es ein paar Showeffekte für das Publikum, aber ich erwarte keine massive Änderung. Die steigenden Aktienkurse zeigen, dass die meisten Marktteilnehmer das auch so sehen.